Bankenrettung - Wer profitiert?

"Staatsgeheimnis" Die Eurokrise ist auch eine Geschichte der Bankenrettungen. “Wohin fließt das Geld für die Rettung europäischer Banken wirklich?”, wollte Harald Schumann wissen.

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Die Eurokrise begleitet uns nun schon einige Jahre. Sie ist bereits ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Es werden diverse Gipfel veranstaltet, Rettungsschirme aufgespannt und jede Menge Blätter Papier mit unterschiedlichen Verlautbarungen voll geschrieben. Aber die Eurokrise bleibt und bleibt. Am bittersten leiden griechische Bürgerinnen und Bürger unter ihr. Weiten Teilen der Völker der Europäischen Union und darunter besonders den Deutschen, haben die Regierenden immer etwas von “Griechenland-Rettungen” erzählt.

Gerettet wurden immer wieder nur die Banken

Dabei wurden “die Griechen” in Wirklichkeit nie gerettet. Sondern wie seit Anbeginn der Finankrise stets immer wieder nur die Banken. Eine Rettung mittels Milliardeneurobeträgen: 50 Milliarden Euro in Griechenland, 70 Milliarden Euro in Irland, 40 Milliarden Euro in Spanien und so weiter und sofort. Die Banken werdenmit gigantischen Summen gestützt. Und damit Verluste ausgeglichen, die ihnen aus faulen Krediten erwuchsen. Mit diesen Riesensummen wie mit den diversen, von Mal zu Mal immer größer ausgelegt werden müssenden Rettungsschirmen wurde bzw. wird in den meisten Fällen immer nur etwas Zeit gekauft. Nimmt das denn nie ein Ende, fragen sich immer mehr Menschen in Europa? Und wenn, fragen sie sich insgeheim schon viel besorgter: Wird das denn nicht ein ziemliches dickes Ende sein? Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld? Man ahnt es: Diejenigen werden das bezahlen müssen, die jetzt eh schon sehr wenig zum Leben haben. Wie das geht, zeigt auf bittere Weise das Beispiel Griechenland. Aber, könnte man meinen: Die Krise brummt! Ihr Motor generiert auch Gewinn. Denn, so abscheulich das auch ist: Es gibt Profiteure der Krise. Deutschland gehört nebenbei bemerkt zu den Profiteuren. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Wenn man den Verlauf der Eurokrise Revue passieren lässt und etwas genauer nachdenkt, könnte man auf eine Idee kommen. Nämlich auf die, dass die Krise von jenen, die daraus Nutzen ziehen immer weiter am Köcheln gehalten wird.

Wem schulden die maroden Banken das Geld?

Wer in dieser Weise nachdenkt, wird sich früher oder später auch folgende Fragen stellen: Wohin fließt das Geld wirklich? Wem schulden die maroden Banken, denen regelmäßig mit Milliarden das Fell gerettet wird, eigentlich das Geld? Wer sind die Begünstigten dieser Euromilliarden-Rettungen?

Diesen Fragen versucht der Wirtschaftsjournalist und Sachbuchautor Harald Schumann (Tagesspiegel) auf den Grund zu gehen.

Schumann hatte vor einiger Zeit bereits im Falle der Griechenland-Misere einen kleinen Selbstversuch unternommen. Als Spekulations-Amateur zeigte Schumann, wie man mit der europäischen Griechenland-Politik noch Gewinn machen konnte. Der Wirtschaftsjournalist nannte das “Sozialismus für Reiche”.

TV-Tipp: “Staatsgeheimnis Bankenrettung”, am 26. Februar 2013, 21.45 Uhr auf arte

Auf die Antworten auf die weiter oben gestellten Fragen dürfen wir gespannt sein. “Wohin fließt das Geld für die Rettung europäischer Banken wirklich?”, mit dieser simplen Frage im Gepäck reiste der preisgekrönte Wirtschaftsjournalist und Sachbuchautor Harald Schumann quer durch Europa. Und bekam offenbar verblüffende Antworten. Die hören wir am 26. Februar 2013, wenn der Film (Regie: Árpád Bondy) des Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) um 21.45 Uhr auf arte zu sehen sein wird. Vorabinformationen und Video-Stücke auf tagesspiegel.de.

Es ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen: Die Eurokrise begleitet uns nun schon einige Jahre. Sie ist gewissermaßen ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Manchen unter uns dürfte schwanen, dass die anscheinend von bestimmten Krisen-Profiteuren am köcheln gehaltene Krisenmaschinerie u. a. auch dafür benutzt wird, um den Sozialstaat weiter abzubauen sowie Löhne und Renten zu senken. Die Empörung darüber wächst. Schließlich sind die Verursacher der Krise im Grunde genommen bisher überhaupt nicht zur Verantwortung gezogen worden. Die Occupy-Bewegung entstand aus dieser Empörung heraus. Und auch deshalb, weil quasi nur ein Prozent der Weltbevölkerung in unverschämter Weise von dem profitieren, was 99 Prozent der Menschedurch ihrer Hände Arbeit weltweit schaffen, bzw. dieser Mehrheit auf die eine oder andere Weise weggenommen oder vorenthalten wird.

“Enough is Enough” meint: “Its time to revolt”

Wenn also nun durch den Film “Staatsgeheimnis Bankenrettung” heraus kommt, dass demokratisch gewählte Regierung demokratisch verfasster Staaten dem Souverän wichtige Informationen vorenthalten oder das Volk gar in einzelnen Fällen belügen, werden immer weniger Menschen bereit sein das hinzunehmen. Schon jetzt brodelt ist hier und da. Und es ist nur zu verständlich, dass etwa “Enough is Enough” meint: “Its time to revolt”. Die Frage ist eigentlich nur: Warum ist es bislang noch so ruhig auf den Straßen und Plätzen geblieben? Und die Fragen werden in nächster Zeit nicht weniger werden. Was, wenn unsere Länder sich zwar noch demokratisch nennen, die Demokratie aber immer weiter außer Kraft gesetzt wird, so dass den Sourverän letztlich eigentlich wählen kann was er will – dadruch aber nichts Grundlegendes im Sinne einer gerechteren Gesellschaft verändert werden kann? Wäre das nicht die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geforderte “marktkonforme Demokratie”? Demokratie also nur noch als möglichst wirkungsloses Anhängsel? Die Bewegung #iRUN (ihr Repräsentiert Uns Nicht) sieht es so:

“Wir sind die, die durch die Entscheidungen der Politiker benachteiligt werden und die, die nicht mehr bereit sind die Benachteiligung anderer zu akzeptieren.

Ihr nennt euch unsere Vertreter, aber ihr handelt nicht in unserem Sinne. An erster Stelle stehen für euch die Interessen einiger Weniger, die eurer Partei und die eigene Machterhaltung. Indem ihr uns nicht offen und ehrlich informiert und nicht an wesentlichen Entscheidungen beteiligt, entmündigt ihr uns. Die Auswirkung eurer Politik spüren wir jeden Tag. In der EU, auf Bundes- oder Landesebene, sowie in unseren Städten seid ihr nicht in der Lage die grundlegenden Bedürfnisse zu sichern.

Deswegen sind bereits viele Menschen auf dem Weg, sich für Gerechtigkeit und ein würdiges Leben einzusetzen. Auch wir können uns nicht länger auf euch verlassen. Wir wollen selbst entscheiden und aktiv werden.

Deshalb rufen wir alle dazu auf: #iRUN – zieht vor die Rathäuser, die Länderparlamente und den Bundestag! Informiert euch, sagt eure Meinung, engagiert euch und gestaltet selbst!” (Auszug)

Seien wir doch einmal ehrlich: All sind doch inzwischen Tatsachen, die nicht so einfach von der Hand gewiesen werden können. Diese Gedanken bewegen inzwischen Viele. Wenn daraus also eine Bewegung wird – wer wollte sich wirklich darüber wundern?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

asansörpress35

Politischer Mensch, der seit der Schulzeit getrieben ist, schreibend dem Sinn des Lebens auf die Spur zu kommen.

asansörpress35

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