Sehenden Auges erleben wir wie „neue Eliten“ unseres Landes in der Politik wie in den meinungsmachenden Medien das Verhältnis zu Russland offenbar gewissen- und bedenkenlos ruinieren. Was die Ostpolitik Willy Brandts und Egon Bahrs bis hin zur daran anschließenden Politik Helmut Kohls an Entspannung des Verhältnissen der BRD zur Sowjetunion und später Russlands, einem Land, welche wir Deutschen die Wiedervereinigung in hohem Maß verdanken, aufbauten, tritt eine neue Generation von Politikern und führenden Journalisten seit Jahren in die Tonne.
Dass es allerdings Politikerinnen und Politiker gibt, die die Tassen noch im Schranke haben, bzw. alles dafür tun, dass zumindest noch einige Tassen im Schranke des deutsch-russischen Verhältnisses einigermaßen unbeschädigt bleiben, zeigten als Beispiele nicht nur Brandenburgs einstiger Ministerpräsident Matthias Platzeck, sondern nun auch Antje Vollmer, die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Grünen-Politikerin.
Antje Vollmer im Interview mit den NachDenkSeiten
„Wir sehen eine ständige Aufrüstung – militärisch und mit Worten“, sagt Antje Vollmer im Interview mit den NachDenkSeiten unter der Überschrift Antje Vollmer: „Wer sich für Mäßigung im Umgang mit Russland einsetzt, muss sich warm anziehen“
Die NachDenkSeiten schreiben: „Die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages warnt eindringlich vor einer weiteren Zuspitzung des Konflikts mit Russland und kritisiert mit deutlichen Worten Politik, Medien, aber auch ihre eigene Partei. Wer sich als Pazifistin und Befürworterin einer Entspannungspolitik innerhalb der Grünen-Partei stark mache, komme einem „Alien von einem fernen Stern“ gleich. Ein Interview von Marcus Klöckner über die Entspannungspolitik der alten Bundesrepublik und die Neuausrichtung der deutschen Außenpolitik durch die „Nachwende-Eliten“.
Antje Vollmer in einem Aufruf vom 12. April 2018
Dialog statt Eskalation –
Für eine vernünftige Russlandpolitik
Mit großer Sorge beobachten wir den sich zuspitzenden Konflikt zwischen
Russland und dem Westen. Gegenseitige Sanktionen, die Schließungen von
Einrichtungen und Dialogforen, die einmal der Verständigung und Kooperation
dienten, folgen in immer schnellerem Rhythmus. Wir haben es inzwischen mit
einer beunruhigenden Entfremdung zu tun. Das gegenseitige Verhältnis ist
bestimmt von gegenseitigen Schuldzuweisungen, Verdächtigung und
militärischen Drohgebärden.
(…)
Weiter hier.
Unterschrieben wurde Vollmers Aufruf u.a. von Günter Verheugen (SPD), Edmund Stoiber (CSU), Horst Teltschik (CDU) und Helmut Schäfer (FDP).
Als Dreingabe zum Thema passend das Gedicht „Keinen Krieg!“ von Wolfgang Bittner (via NachDenkSeiten)
Hier nachzulesen bzw. als Podcast zu hören.
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