Zurück aufs Dorf

Moldawien Ganz Moldawien sucht sein Glück im Westen. Von wegen. Nicoleta Voroniuc baut mit am „Dorf ihrer Träume“. Und sie ist nicht allein
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Es bringt Vorteile, sich einmal so richtig von einem Bukarester Taxifahrer übers Ohr hauen zu lassen. Der schummerig beleuchtete Nachtbus nach Moldawien kommt einem danach wie eine sichere, gastfreundliche Höhle vor. Jeder Fahrgast kann es sich auf zwei Plätzen für die zehnstündige Reise gemütlich machen.

Gemächlich schaukeln wir erst durch die rumänische, dann die moldawische Nacht. Über den Sitzen hängen Bildschirme. Ein Video läuft mit großer Lautstärke. Zwei Stunden lang werden Frauen gequält und umgebracht. Bei ihren Schreien nützen auch Ohrstöpsel nichts mehr.

Morgens gegen zwei machen wir Pause. Der Imbiss leuchtet im Dunkeln wie ein freundliches Ufo. Durch die Fenster sind karierte Tischdecken und rote Ge