// Claus Friedrich, YOUR CARELESS SPARK //
Nach der YOUR CARELESS SPARK Release Show des ersten, gleichnamigen Albums (Starpost Records), vor dem Nürnberger MuZ Club, sprechen wir mit Claus Friedrich – aka Community-Mitglied Ernstchen – Leadsänger, Songwriter, Gitarrist, Keyboarder der phänomenalen Band aus dem deutschen Süden. In unseren Ohren klingen die sphärischen Sounds des Konzerts noch nach während wir unsere Fragen stellen.
»Die Ruhe und der Sturm, federleicht und schwer wie der Stein, der uns vom Herzen fällt.«
Silvi: Es war toll zu sehen, wie die Leute mit der Musik mitgegangen sind. Der ganze Raum voller vibrierender, glücklicher Menschen. Das war Wahnsinn. Ihr habt da eine tolle Performance abgeliefert.
Janto: Es war vor allem sehr tanzbar.
Claus Friedrich: Es ist live immer wuchtiger als auf dem Album. Das Album ist mehr zum hören gemacht. Live geht mehr.
Silvi: Du hast ja mal gesagt, dass es dir wichtig ist, dass Musik einen gewissen Unterhaltungswert hat. Dass es nicht so sehr um Kunst und etwas Abgehobenes geht, sondern darum Leute mitzunehmen. Das konnte man heute hier gut beobachten. Jetzt würde mich interessieren: Ist es heute Abend so gelaufen, wie Du es dir vorgestellt hattest? Als wir reinkamen, da sagtest Du, wie nervös du bist. Fühlst Du dich jetzt besser? Oder wäre noch eine Steigerung möglich; und wie würde die dann aussehen?
Claus Friedrich: Steigerung ist immer, wenn's noch größer ist, beispielsweise Open-Air im Sommer. Sowas ist toll. Aber, ich kann mir alles vorstellen. Also, dieses Intime mit 200 Leuten finde ich total schön. Abgesehen davon, dass ich beim singen eigentlich meistens die Augen zu habe und sowieso niemanden sehe – Was kann ich mir vorstellen? … Ich kann mir alles vorstellen.
Silvi: Ich stelle mir jetzt vor, das Album wird ein Hit. Überall gespielt, …
Claus Friedrich: Hihi, das stellst du dir vor, ja?
Silvi: … alle Radiosender in ganz Deutschland spielen es rauf und runter, am Ende kommt ihr groß raus. Ihr füllt Stadien..
Claus Friedrich: Da wäre ich okay mit. Wobei Stadien mir eigentlich einen Tick zu groß sind. Da wird es dann irgendwann beliebig. Aber ein Open-Air Festival finde ich toll.
Silvi: Deine musikalischen Einflüße würden mich interessieren. Der Song "Under Water" vom neuen Album wurde vor ein paar Wochen auf der Coldplay-Hypnofeed Seite als Empfehlung freigeschaltet. Coldplay?
Claus Friedrich: Ja, Coldplay mochte ich am Anfang sehr. Mittlerweile finde ich sie ein bisschen langweilig, ein bisschen arg auf Stadionmitgegröle… Das langweilt mich. Ich mochte sie, wo sie trauriger, wo sie düsterer waren. Jetzt ist alles so happy-juhu-rumhüpfmäßig. Einflüsse. Als die ursprüngliche Band, die damals "Fred Newman" hieß, das war mein Künstlername, also, neben ERNST. ... Ich habe viele Künstlernamen …
Silvi: Du hast viele Bandprojekte, bist in den unterschiedlichsten Formationen unterwegs. Welche Musikprojekte gibt es genau?
Claus Friedrich: Ja, es gibt »ERNST«, es gibt »YOUR CARELESS SPARK«, es gibt »Wrongkong«, es gibt »Prisma Allstars«, die sind heute fast alle da. Ein Coverkollektiv, 15 Leute, immer in wechselnden Besetzungen, 6 verschiedene Sänger, die sich abwechseln. Das ist sehr lustig, aber eher für unseren Spaß. Und dann gibt es noch die »Chicolores«, das ist eine Tanzcoverband. Die gibt es schon seit 14 Jahren. Sie haben sich mittlerweile ein bisschen auf die 90er Jahre spezialisiert, was sehr lustig ist. Und dann gibt es noch eine Kneipen-Akustikgitarren-Trio Band, die »Two Thumbs Up« heißt.
Silvi: Du spielst intensiv in unterschiedlichen Bands und Formationen, bist als Band-Frontman, Singer-Songwriter, Backend Guitarrist und Keyborder unterwegs. Wenn es darum ginge dieses breite Spektrum deiner musikalischen Arbeit noch irgendwie zu vertiefen, wie könnte das aussehen?
Claus Friedrich: Naja, ich hab vor einiger Zeit viel Theater- und Filmmusik gemacht, ich war bei Theaterproduktionen in Nürnberg, Berlin, Bochum und Graz und hab da die Musik komponiert und produziert zu Stücken wie "Dantons Tod" und "Das Käthchen von Heilbronn". Das war eine sehr intensive Zeit. Dann wurde meine Hauptregisseurin schwanger und fiel eine Zeitlang aus, außerdem hatte ich ein künstlerisches "Zerwürfnis" mit einer Intendantin und damit war meine Theaterkarriere erstmal vorbei, aber soetwas, wie auch Filmmusik würde ich sehr gerne wieder machen. Aber so im großen und ganzen ist was ich tue und das beinhaltet ja das produzieren daheim, v.a. für ERNST, schon ganz schön intensiv. Jetzt kommendes Wochenende präsentieren »Wrongkong« in Nürnberg eine sogenannte "Extended"-Show, Freitag und Samstag, da fahren wir alles auf, Las Vegas Style! Tänzer, Lightshow, Projektionen, Kostüme, eine lebende Discokugel ... wir proben gerade sehr intensiv!
Silvi: Wir kennen uns über die Freitags Community, wo ja durchaus auch politische Themen diskutiert werden. Janto hatte die Frage, inwiefern Politik oder eine gewisse Gesellschaftskritik auch in deine Musik einfließen?
Claus Friedrich: Total. Aber eher bei »ERNST«. "Your Careless Spark" sind die Herzensangelegenheiten. Und »ERNST« sind eher die Kopfangelegenheit.
Janto: Wie politisch dürfen denn Herzensangelegenheiten sein?
Claus Friedrich: Da habe ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht. Es gibt schon auch Songs bei »Your Careless Spark« … mal überlegen … was haben wir denn heute so gespielt … , Songs die was Politisches haben ...
Janto: Wahrscheinlich kann man es auch politisch sehen. So mikro/makro-mäßig..
Claus Friedrich: Ja, aber da habe ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken drüber gemacht.
Silvi: Nochmal zu den musikalischen Einflüssen. Wir sprachen schon von Coldplay. Was gibt's noch? Es waren eben ja beispielsweise auch klassische Musikelemente in euren Songs zu hören.
Claus Friedrich: Ich bin definitiv ein Beatles Fan. Ich bin definitiv ein Radiohead Fan. War auch mal ein Sting und Police Fan. Die aktuellen Sachen, die ich sehr geil finde, sind »Arcade Fire«, »The National«, »Elbow«, solche Sachen. »Bon Iver«, tolle Sachen. Aber woher ich komm'; meine musikalische Initiation war über meinen Bruder. Er hat Ende der 80er, Anfang der 90er Kommerz-Zeug in Diskos aufgelegt. Was damals im Radio lief, was wir jetzt mit »Chicolores« spielen, das war früher so meine Musik. Dann kam irgendwann Peter Gabriel dazu. Und Sting kam. Das waren die alten... die älteren Rockmenschen …
Janto: … die Dinosaurier ...
Claus Friedrich: … und dann kamen irgendwann diese anderen Sachen dazu. Ich bin nicht auf Grunge eingestiegen, nicht auf Punk, nicht auf Metal. Ich bin Anfang der 90er ein bisschen auf Hip-Hop eingestiegen. Das hat sich dann ziemlich stark gewandelt. In Richtung … ja, Jeff Buckly kam dann raus. Das war Wahnsinn. Dann kamen die ersten Radiohead Sachen. Und Björk, auch groß: Björk. Und David Bowie, das war dann so meins.
Janto: Was Du jetzt aufgezählt hast, das sind ja sehr unterschiedliche Sachen. Du hast gesagt, du brauchst Abwechslung, sonst wird's langweilig. Auf einem Album kann man das ja im Prinzip auch machen. Oder ist eine Band immer für eine Stilrichtung?
Claus Friedrich: Naja, es kommt halt auch immer darauf an, mit welchen Leuten man Musik macht. Dieser Vierer-Haufen, der wir sind zum Beispiel. Wir machen halt Musik. Das kommt dabei heraus, wenn wir gemeinsam Musik machen. Wir stehen nicht auf und sagen, »kommt, jetzt lass uns mal was ganz anderes probieren. Wir schmeissen jetzt die Instrumente weg und nehmen Trompeten und Synthies in die Hand«, oder so in der Art.
Silvi: Das heißt für jede Personenkonstellation gibt es einen eigenen Sound in der Band?
Claus Friedrich: Mh ja, das kann man schon so sagen.
Janto: Also, es lebt. Ist ein kreativer Prozess und der geht auch nur mit diesen Leuten?
Claus Friedrich: Das würde ich so sagen. Ja.
Janto: Aber man überlegt sich doch schon, macht man eine schnellere Nummer oder eine Ballade. Ich meine, ihr habt innerhalb von einem Song … es waren ja teilweise …
Claus Friedrich: … Stimmt. Du meinst der letzte vor der Zugabe zum Beispiel.
Janto: Einmal hatte ich das Gefühl, es wird ein Walzer, aber es war kein Walzer. So etwas überlegt man sich aber doch?
Claus Friedrich: Oh Gott. Wenn ich überlegen müsste, wie entstehen Songs und Arrangements. Das ist jedesmal komplett anders.
Janto: Also, das interessiert mich ja total.
Silvi: Claus, Du hast so viele unterschiedliche Projekte am laufen, kann man davon leben?
Claus Friedrich: Nee. Nee, nee.
Silvi: Und was müsste passieren, damit man davon leben könnte?
Ernstchen: Ein Hit!
Silvi: Ein Hit. Mmmh. Ich würde sagen, dafür hast Du gutes Material hier.
Claus Friedrich: Gute Songs sind nicht unbedingt Hits. Die Band die am wahrscheinlichsten einen Hit haben kann ist »Wrongkong«, glaube ich. Und »Ernst« könnte wahrscheinlich auch eher noch einen Hit haben als YOUR CARELESS SPARK, denke ich. Denn für einen Hit müssen es ja auch Leute hören, die sich nicht so viele Gedanken über Musik machen.
Silvi: Aber YOUR CARELESS SPARK hat den besseren Namen.
Janto: Du hast gesagt »einen« Hit. Hier standen vorhin Leute, die sagten, man brauche einen Hit - und was sonst auf dem Album ist, sei egal. Das hab' ich so aufgeschnappt.
Claus Friedrich: Das ist wahrscheinlich so. Ich hatte noch keinen Hit, deshalb kann ich das jetzt nicht sagen. Es reicht wahrscheinlich erstmal. Denn wenn man einen Hit hat, dann hören sich die Leute ja auch das andere Zeug an.
Janto: Das Aufmerksamkeitsprinzip also. ... Mir friert die Hand gleich ab.
Claus Friedrich: Aufnahme läuft. Ja, läuft.
Janto: Läuft. Tschüss.
Silvi: Läuft. Claus, wir danken dir für dieses Gespräch.
Songs des Albums YOUR CARELESS SPARK: Featherweight, Trojan Horse, Loose Minds, Majesty, Proximity, Debris, Tension & Release, Under Water, Red Moon, Requiem for a Lie
Wer möchte, dass Ernstchen die Frage, ob er von seiner Musik leben kann, in Zukunft nicht mit einem klaren Nein beantworten muss, kann ja das Album kaufen. Oder ein T-Shirt. Und ein Hit wäre nicht schlecht, sagt er.
Warum nicht dieser ... »Under Water«
HIT. Reihe >> ALBUM DES MONATS #02.14
hier geht's zu HIT. Reihe #01.14 by Janto
Was? YOUR CARELESS SPARKS erstes, gleichnamiges Album. Erschienen bei Starpost Records.
Wer? Community-Mitglied Ernstchen, aka Claus Friedrich, Leadsänger, Songwriter, Gitarrist, Keyboarder von YOUR CARELESS SPARK. (Weitere Bandmitglieder sind Uwe Schlagenhaft, Electric- and Acoustic Guitar; Uwe Mühlhäußer, Electric Bass und Chris Hielscher, Drums, Percussion.)
Anlass? CD Launch und YOUR CARELESS SPARK Release Show, am 31.01.2014.
Wo? MUZ Club, Nürnberg
Songs des Albums YOUR CARELESS SPARK: Featherweight, Trojan Horse, Loose Minds, Majesty, Proximity, Debris, Tension & Release, Under Water, Red Moon, Requiem for a Lie
Your Careless Spark Infoseite bei Fb
webseite YOUR CARELESS SPARK & Shop
Ernstchen & YCS unterstützen, CD holen bei BANDCAMP
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YOUR CARELESS SPARK mit »Under Water« im Coldplay Hypnofeed
das Album zum nachhören auf SOUNDCLOUD:
CD Review: Local Calling
:: Listen to full Interview
TIPP / unbedingt hin: Claus Friedrich und »WRONGKONG« in der Tafelhalle Nürnberg, 14.&15.02.2014
Mehr zum Official Music Video »Under Water«
»Der Song “Under Water” handelt vom Versuch, Menschen die in einem Tief sind, spezifisch in einer Depression, wieder zurück ins Licht zu bringen. Im Video haben wir die Depression oder die Last der Vergangenheit, die man mit sich herumträgt, in den vier Gegenständen und in dem nassen Zustand von uns vieren quasi verbildlicht. Erst in dem Moment wo wir uns entscheiden, die Gegenstände der “nassen Welt” zu überlassen, uns von ihnen zu trennen, werden wir quasi von dem Fluch erlöst. Und kommen trocken aus dem Wasser zurück. Die Idee entstand an einem Nachmittag beim Kaffee. Wir dachten erst dass das kaum umsetzbar ist. Aber mit Hilfe vom großartigen Alexander Bardosch haben wir es hinbekommen! Wir sind ganz schön stolz auf das Ding!« (aus "Im Gespräch mit YCS", fresh4funky, 30.01.14)
Kommentare 44
Hab ich eigentlich schon gesagt wie gut ich Deine Änderungen fand? Hat alles viel konzentrierter gemacht. Du kannst das. Naturburschentalent. :-))))))
Hab ich eigentlich schon gesagt wie gut ich Deine Änderungen fand? Hat alles viel konzentrierter gemacht. Du kannst das. Naturburschentalent. :-))))))
Und: Du musst unbedingt alle, wirklich alle, Links absurfen! Und den Infokasten ansehen. Hach, da steckt ein ganzer Kosmos drin. Ich bekomme die Verlinkungs-Goldmedaille. Bitte eintauchen, jetzt!
Danke, spitzenmäßig! Christel, Du bist super. :-))))
Hab mir solche Mühe gegeben alles, aber auch wirklich alles, in die Verlinkungen reinzupacken. Nur Meteorit hatte ich vergessen.
Dir auch einen gechillten Abend. Cheers, Spot.
Dass du auch immer so untertreiben musst, tzzzz :-}=
Ich noch mal: Meteorit gefällt mir auch total! Aber mein neuer Lieblingssong – den wir hier schon den ganzen Tag hören – ist »Debris«. Und danach, knapper Runnerup, »Loose Minds« vom neuen YCS Album.
Super ihr Beiden, tolles Interview, eines das neugierig macht.
Erzählt doch mal noch ein bisschen vom Drumherum bitte !
Also bis ich die Links (bei den Ladezeiten) alle durchhab, isses Wochenende. Immer diese Hausaufgaben :-/
"...Ja, es gibt »ERNST«, es gibt »YOUR CARELESS SPARK«, es gibt »Wrongkong«, es gibt »Prisma Allstars«, die sind heute fast alle da. Ein Coverkollektiv, 15 Leute, immer in wechselnden Besetzungen, 6 verschiedene Sänger, die sich abwechseln. Das ist sehr lustig, aber eher für unseren Spaß. Und dann gibt es noch die »Chicolores«, das ist eine Tanzcoverband. Die gibt es schon seit 14 Jahren. Sie haben sich mittlerweile ein bisschen auf die 90er Jahre spezialisiert, was sehr lustig ist. Und dann gibt es noch eine Kneipen-Akustikgitarren-Trio Band, die »Two Thumbs Up« heißt...."
Wow wann lebst Du denn dann Alltag ? Familie etc. ? Respekt, sehr sehr vielseitig. Wenn Du in den einzelnen Bands spielst, vermischt sich da nicht vieles ? Die Musik, die Texte, Kopf und Herz...
Wie hast Du denn das Konzert "erlebt" ? Erzähl doch mal...
"...»Die Ruhe und der Sturm, federleicht und schwer wie der Stein, der uns vom Herzen fällt.«..."
Genau sooo muß die Kunst sein !!! Toll.
"...Ich bekomme die Verlinkungs-Goldmedaille...."
Und das in olympischen Zeiten ;-))
Garth ist der Hammer. Hab viele CDs, aber live ist der unvergesslich. Ist Jahre her und doch hab ich noch die Bilder vor Augen, die Musik im Ohr !!!
Tja ich jongliere mein Leben, auf dem Drahtseil. Ich habe ja auch noch zwei Jobs! ;) Und schreib hier auch noch wenn es die Zeit zulässt. Die einzelnen Bands erfordern ganz unterschiedlichen Zeitaufwand, muss man dazu sagen. Die Coverbands probe maximal einmal im Monat, ERNST ist momentan nur ein Studioprojekt, YCS und besonders Wrongkong proben viel und regelmäßig. Mit allen Bands zusammengerechnet komme ich dann im Jahr so auf ca 50 Gigs, wenns hochkommt. Das geht schon. Momentan bin ich Single, Kinder hab ich keine, das ist also nicht das Problem. ;) Was wirklich spannend ist, sind die unterschiedlichen Charaktere in den unterschiedlichen Bands. Ich kann soviel sagen: Ein Bandgefüge ist etwas ganz eigenartiges, kaum mit irgendwas anderem zu vergleichen. Und viele verschiedene dieser Gefüge zu haben, von einem zum anderen immer wieder zu wechseln, hin und her, ist fast ein bisschen wie Polygamie. Man hüpft von einer Beziehung/Familie zur nächsten und wieder zurück, alle wissen voneinander und es gibt klar auch soetwas wie Eifersucht ab und zu. Das sind dann die besonders merkwürdigen und anstrengenden Momente. Wie das Gefühl vom Konzert war ... ich habe es erlebt wie eine Mischung aus absoluter Nervosität und reiner Euphorie, gewürzt mit der Portion "professionellen Ablieferns", die man sich im Laufe der Jahre antrainiert hat. Für mich ist ein Auftritt mit Your Careless Spark wie der Weg zu einem Flussufer, aber mitten durch ein Blumenbeet, in dem man ständig aufpasst dass man nichts unterwegs zertrampelt... Mit anderen Bands, bei Chicolores oder Wrongkong, wo ich nicht im Mittelpunkt stehe, sondern reiner Mitmusiker bin, fühlt es sich ganz anders an. Es ist viel leichter, ohne Lampenfieber, dafür aber auch nicht mit der emotionalen Belohnung des Ausmaßes wie er bei YCS passieren kann. Chicolores und zum Teil auch Wrongkong sind Tanzmusik. YCS ist Herzmusik.
Vielen Dank nochmal Silvi & Janto, ihr seid mir ans Herz gewachsen!!! Der olle Onkel Ernstchen macht jetzt mal Heiapopeia, die Wrongkongwoche geht morgen weiter ... das wird ne Show sag ich euch! Ganz andere, weit weniger emotionale Baustelle, dafür mit der Extraportion InDieFresse! Gute Nacht!
Mein Musikinteresse hat nach der Schulzeit sehr nachgelassen - bis auf ein paar Ohrwürmer aus der Zeit ist nichts hängengeblieben.
Finde ich aber gut, wenn sich auf FC so ein Kulturteil entwickelt.
Kritik: Befindlichkeitsbeschreibungen in Klammern (nachdenklich) gehen gar nicht. Außer natürlich bei Drama.
Chicolores' Insomnia ist gut! In Dresden covert man die 90er gemächlicher: TamTam.
Dann wünsche ich dir mal weiter Spass und das nötige Maß an Erfolg dazu.
Hallo JR, gute Kritik! Hab die Befindlichkeitsbeschreibungen probehalber mal rausgelöscht. Liest es sich jetzt flüßiger?
Die Idee dahinter war aber sehr gut: Vom Ton her sollte es ganz nah am wirklichen Leben sein. Unmittelbar; rau und roh. Nah am Herzschlag; den oben angesprochenen »Herzensangelegenheiten«. Das war schon stimmig. Nur die Form war falsch. Passt jetzt aber. Dank für die konstruktive Kritik. :-)))))
Ja, ich finde, das sieht besser aus. Wenn es ganz rau & roh werden soll, hilft bestimmt auch ein völlig unbearbeiteter Podcast.
Ich glaube, das geht alles etwas in die Richtung der Frage, ob Emoticons in Kommentaren (oder womöglich Beiträgen oder Interviews) erlaubt sind.
Dazu gibt es keine zehn Gebote auf zwei Tafeln, aber bestimmt jede Menge gelehrte Werke.
Und hast auch einen Lieblingssong von ihm ? Meiner ist If tomorrow never comes - ein Lied, bei dem ich ständig mit den Tränen kämpfe...
"...Tja ich jongliere mein Leben, auf dem Drahtseil. Ich habe ja auch noch zwei Jobs! ;) Und schreib hier auch noch wenn es die Zeit zulässt. Die einzelnen Bands erfordern ganz unterschiedlichen Zeitaufwand, muss man dazu sagen...."
Wow und ich schaffs nicht mal mit einem Job all meine Hobbies unter einen Hut zu bringen. Für meine Bilder zum Bsp konnte ich mir schon seit Wochen nichts freischaufeln, dabei hab ich mittlerweile so viele davon im Kopf, das ich ne Woche zeichnen könnte...
Covermusik mag ich besonders. Ich finds immer spannend, wie aus einem Lied zig verschiedene Songs und damit auch zig verschiedene Sichtweisen auf ein Lied entstehen können.
"...Ein Bandgefüge ist etwas ganz eigenartiges, kaum mit irgendwas anderem zu vergleichen...."
Ja ich glaub, das ist schwer für Aussenstehende nachzuvollziehen. Ein bisschen kann ichs mir vorstellen, weil mein Bruder auch viele Jahre in einer Band gespielt hat...
"...Und viele verschiedene dieser Gefüge zu haben, von einem zum anderen immer wieder zu wechseln, hin und her, ist fast ein bisschen wie Polygamie. Man hüpft von einer Beziehung/Familie zur nächsten und wieder zurück, alle wissen voneinander und es gibt klar auch soetwas wie Eifersucht ab und zu...."
Das klingt so n bissl wie ein Film, in dem es viele Stränge gibt, die alle auf ein Ziel zulaufen, auch wenns anfangs nicht so aussieht ;-)
"...Man hüpft von einer Beziehung/Familie zur nächsten und wieder zurück..."
Und auf einmal hat man schon zwei Groupies in der Familie :-D
"...Ganz andere, weit weniger emotionale Baustelle, dafür mit der Extraportion InDieFresse!..."
Für Dich oder die Gäste ?
Janto ? Silvi ? Seid ihr unverletzt ???
Na mit "InDieFresse" meinte ich einerseits Indie und andererseits auf die Mütze, auf die Zwölf, in ya face! Also wenig subtil, mächtig, groß, laut, äh. So Sachen. ;)
Gefühlsmäßig lebe ich eher in Proberäumen als auf Bühnen. Diese Woche die Tafelhalle Nürnberg als Proberaum zu haben, war ziemlich geil. Heute wirds dann ernst. Im Vergleich zu YCS vor zwei Wochen bin ich noch keinen Deut nervös. Bin halt nicht die Frontsau bei Wrongkong.
Covermusik mag ich besonders.
Da ich mich ja vor allem anderen als Songwriter sehe, spielt covern für mich nur eine untergeordnete Rolle, aber sie macht sehr Spaß. Besonders Cover zu singen. Da fühle ich mich freier als bei den eigenen Songs, da fließen Einflüsse des Originals in meine Stimme und dann klinge ich hier mal bisschen nach Chris Isaak und da mal ein bisschen nach Morrissey. Bei meinen eigenen Songs klinge ich nach mir. Und, so komisch das vielleicht klingen mag: das ist schwerer als so zu klingen wie jemand anderes. Wahrheit ist immer schwerer als Fassade.
"Der Kommentar ist ja fast interessanter, als das Interview :o|" Na ich bin schriftlich a weng besser beim Fragen beantworten, vor allem schriftlich daheim mit Zeit und ohne den Endorphinrausch kurz nachm Auftritt. ;)
Ich hör selten Lieder für "nur laut"...
Wie wars ? Erzähl ! Konntest Du heut eher "geniessen" ? :-)
Und singst Du lieber Wahrheit oder Fassade ?
Komm' schon, der Endorphinrausch, darum geht's doch! Sich das alles vorher zu überlegen, das finde ich zu sicher. Gerade in körperlichen Extremzuständen – wenn die Schutzschilder unten sind – kommen doch die besten Gespräche zustande. Da zeigen sich Facetten, die sonst verschüttet sind. Die Energie, die Du 1:1 bekommst, fehlt in der schriftlichen Variante. Mal davon abgesehen fallen mir die Fragen auch während des Gesprächs ein, provoziert durch die Tonlagen in der Stimme, die Pausen, ausweichende Blicke ... Wir hätten allerdings locker auch ein paar Stunden sprechen können, statt der zehn Minuten. Das kommt dann als nächstes. Die Homestory. Hihi. Big Batzerl :-P
Es war großartig. Ich war definitiv weniger nervös, liegt aber eben auch daran dass ich nicht Frontsau war. Und diese Produktion war ein 25köpfiges Team, wovon die Band die wenigste Arbeit hatte im Vorfeld. Und auch in der Probenphase. Die Tänzer, der Projektionsmann, der Lichtkünstler, sie alle hatten weit mehr zu tun. Man konnte einfach auf die Bühne gehen und ... naja, "abliefern".
Wie gesagt, Fassade ist einfacher, "sicherer", aber nur aus der Wahrheit zieht man die größte Verbindung zum Publikum. Und zu sich selbst.
Ja da geb ich dir recht. Aber ich war eben auch stark abgelenkt, deswegen konnte ich mich nicht so auf das Interview konzentrieren wie ich es gerne hätte ;)) Die Homestory können wir sehr gerne machen! XD
Sorry, correction: ... die Schutzschilde unten sind ... >>> das I-Dings dingst mit. So'n Dings. :-€
Yippie, mehr! Wir machen das mal mit Janto klar. Wie ist es gestern gelaufen? Waeren echt gern dabei gewesen.
/// Zwischenmeldung
Falls noch jemand zum »Wrongkong« Konzert heute Abend wollte: Die Tafelhalle ist restlos AUSVERKAUFT! Yeah.
(Nur so, um die Dimensionen besser zu veranschaulichen, mit denen wir es hier zu tun haben.)
Feine Idee. Die Homestory... Ich abonnier die schon ma... ;-))
"Einfach..."
Na so einfach kanns nich sein, sonst könnts ja jeder. Ich könnts definitiv nich Du mußt wissen, ich bin ne gaaaanz stille, schüchterne... (hoffentlich liest des jetzt nich die Diander ;-))
Ich glaub, bei Dir machts grad die Mischung aus eigenem und Covern... Ist zumindest so mein Eindruck.
"...Gerade in körperlichen Extremzuständen – wenn die Schutzschilder unten sind – kommen doch die besten Gespräche zustande...."
Schutzschilder ist aber och schön... Ich stell mir grad vor, wie ihr drei da mit selbstgemalten Schildern in der Hand steht und einer den Anderen interviewt :-D
4. Du auch, chii :-p
Ich glaube, bei mir machts ganz allgemein die Mischung. ;)
Bisschen was für die Nacht von den leichtsinnigen Funken. Und vielleicht kommen wir vier bis fünf Mitstreiter hier sogar noch in die Meistkommentiertenliste, hihi ...
https://www.youtube.com/embed/uoUjg2Q2Uyw
So so so geil. Gottohgott diese Stimme. Hihi.
Nice video by the way.
Habe gerade das Coldplays Midnight gesehen (Video anklicken, embedden klappte nicht, sorry) und musste an deinen Vid' hier für Requiem denken. Die hatten wahrscheinlich ähnliche Ideen, nur mehr Kohle. Hihi.
Unbedingt ansehen. Das mit den solarisierten, Man Ray-artigen Verästelungen der Bäume ist irre schön, find ich. Die Musik mit Chris Martins elektronisch verzerrter Stimme erinnert mich irgendwie auch an die isländische Band Sigor Ros. So, jetzt schnell weiterarbeiten, arbeiten, arbeiten ... oh menno .... mwamwamwa
Habs schon gesehen und finde es großartig, Video wie "Song". Das macht mir als "altem" Coldplayfan Mut... ;)
Also ich sag mal so, es ist vier Jahre später, wir haben gerade angefangen, Album 2 aufzunehmen ... die Homestory könnte starten. ;))