Aufruhr und Repression in Peru: Das letzte Land in Lateinamerika wacht auf

Aufbruch Der weggeputschte Präsident Pedro Castillo sitzt weiter in Haft. Präsidentin Dina Boluarte lässt Polizei und Justiz immer härter gegen Protestierende vorgehen. Doch die Zivilgesellschaft gibt nicht auf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2023
Eine Peruanerin beim Protest gegen die Regierung
Eine Peruanerin beim Protest gegen die Regierung

Foto: Ernesto Benavides/afp via Getty Images

Zwar sind die Bilder von den Massendemonstrationen und Repressionen der Sicherheitskräfte aus den internationalen Medien verschwunden, aber die scheinbare Ruhe täuscht. Die akute politische Krise Perus ist keineswegs behoben, von strukturellen Ursachen ganz zu schweigen. Der ehemalige linke Präsident Pedro Castillo sitzt weiterhin in Untersuchungshaft, die jüngst auf 36 Monate verlängert wurde. Bezeichnenderweise liegt seine Zelle im Barbadillo-Gefängnis, wo der rechte Ex-Staatschef Alberto Fujimori (im Amt 1990 – 2000) eine 25-jährige Haftstrafe absitzt.

Als Castillo im Dezember vom Parlament durch einen De-facto-Staatsstreich des Amtes enthoben und verhaftet wird, sorgt das für eine massive, das Land erfassende Protestwelle, die in der indigen