Alte Inszenierung, neue Regie

Wagner-Festspiele Mit Christoph Marthalers "Tristan & Isolde" haben die Bayreuther Festspiele begonnen, erstmals unter der Leitung von Wolfgang Wagners Töchtern Katharina und Eva.
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Der Name Wagner ist ein Leitmotiv der deutschen Geschichte. Immerhin sind die Bayreuther Festspiele die vielleicht größte Mythenfabrik des Landes. Ihr Gründer, Richard Wagner, stand auf den Barrikaden von 1849, ließ sein Festspielhaus allerdings von Märchenkönig Ludwig II. finanzieren. Der Grüne Hügel wurde von Hitler annektiert, und heute wird hier der rote Teppich für die demokratische Polit-Prominenz um Angela Merkel ausgerollt. Stets dabei: die Wagners.

Kaum eine andere Familie hat sich in so unterschiedlichen Systemen behauptet und in seiner Deutungshoheit der Oper den Soundtrack der Nation geprägt. Schließlich steht Wagners Musik allen Interpretationen offen: von Marx (der Kampf um das Rheingold als Natur-Kapital) bis Mutterland (