Es tut weh …

Grüne Unser Autor leidet unter einer „infirmitas virecti“, einer „Schwäche des Grüns“. Hier versucht er sich an der Erklärung der Symptome und an einer Diagnose
Exklusiv für Abonnent:innen
Was ist bloß passiert?
Was ist bloß passiert?

Foto: imago/Christian Ohde

Es tut weh. Würde mich mein Arzt fragen, wo genau, im Kopf, im Bauch, im Herzen oder am ganzen Körper – ich könnte es ihm nicht genau sagen. Es fällt mir derzeit schwer, meinen politischen Gesundheitszustand zu definieren. Ich ahne nur, dass mein Taumeln vor der Bundestagswahl etwas mit der „infirmitas virecti“ zu tun haben könnte, dieser nicht zu unterschätzenden Volkskrankheit, der „Schwäche des Grüns“. Sie stellt meinen biologischen Polit-Rhythmus auf den Kopf und sorgt für Symptome wie Wahl-Schwindel, Orientierungslosigkeit und Polit-Müdigkeit.

Ich bin kein grünes Urgestein. Das erste Mal durfte ich 1990 wählen: Lafontaine gegen Kohl. Grün versprach Hoffnung auf Wandel, ein Deutsch-Deutscher