Kulturbranche in größter Krise seit 1945: Geht wohl auch ohne

Theater, Kino, Oper Nach der Durststrecke in der Coronazeit haben alle geglaubt: Jetzt wird alles wieder so wie früher. Von wegen! Die Gründe für die Krise der Kulturbranche reichen weit tiefer als aktuelle Feuilleton-Debatten suggerieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2022
Kulturbranche in größter Krise seit 1945: Geht wohl auch ohne

Illustration: der Freitag, Material: iStock

An deutschen Theatern braucht man keine Kristallkugel, um zu erkennen: Die Auswirkungen von Corona, Ukrainekrieg und Energiekosten-Krise treiben das weltweit einzigartige System regionaler Kulturversorgung an seinen existenziellen Rand. Ein Blick auf die Realität reicht, um zu verstehen, dass viele Häuser den Überlebenskampf kaum noch gewinnen können, wenn nicht ein Wunder passiert oder plötzlich doch noch ein breiter politischer Wille auftaucht, der Deutschland als Kulturnation behaupten will.

Beispiele gefällig? Bitteschön: Der Deutsche Bühnenverein meldete für die vergangene Saison 86 Prozent weniger Zuschauer und Zuschauerinnen sowie 70 Prozent weniger Aufführungen. Eine Studie aus Baltimore zeigt, dass es sich um ein dauerhaftes Proble