Nachhaltig Spaß haben

Werbekritik Wie man Menschen mit einfachsten Mitteln zu umweltbewussterem Verhalten bewegen kann, zeigt derzeit eine sehr unterhaltsame Kampagne in Schweden

Kennen Sie die Fun-Theory? Nein? Dann stellen Sie sich vor, Sie hätten die Wahl, Ihr Altglas entweder ganz ­unspektakulär in einen schmucklosen Container zu werfen – oder aber in ein geheimnisvoll blinkendes Behältnis mit Display, das bei der Benutzung dudelt wie ein Flipperautomat und jeden ­erfolgreichen Einwurf mit Punkten ­belohnt. Was würde Ihnen mehr Spaß machen? Eben. Auf der Idee des Lustprinzips basiert eine von Volkswagen Schweden gesponserte Initiative zur Förderung des Umweltbewusstseins, deren witzigste Einsendungen zur Zeit auf Youtube und in vielen Blogs rauf- und runtergespielt werden. Da gibt es den 08/15-Papierkorb, der mittels ­eines eingebauten Lautsprechers per mehr­sekündigem Pfeifgeräusch suggeriert, das Wegwerfgut falle in einen tiefen, tiefen Schacht. Oder die wie eine Klaviertastatur funktionierende ­Treppe, die beim Stufensteigen Töne ­erzeugt und so nicht nur kindliche Passanten vom ­Benutzen der Rolltreppe abhält.


Noch bis zum 15. Dezember ­können unter www.thefuntheory.com Vorschläge eingereicht werden, wie man den Alltag spaßiger gestalten kann. Eine Jury entscheidet dann, wer die 2.500 Euro Preisgeld bekommt. Vielleicht gewinnt ja das ­„Musical Bike“, ein Fahrrad, das jedes Mal eine andere Melodie spielt, wenn man in die Pedale tritt? Oder die „Wiki-Ampel“, an der man Multiple-Choice-Tests absolvieren kann, während man auf grünes Licht wartet. Mein persönlicher ­Favorit: Ein Bierkasten mit Schlitzen für die Kronkorken. Recycling als Strategiespiel für lange Abende: Vier gewinnt.

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Geschrieben von

Axel Henrici

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll." (Georg Christoph Lichtenberg)

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