Das Ich behaupten

Im Lager Bücher von Ana Novac und Traude Litzka erzählen vom Zivilisations­bruch des Holocaust und der Fremdheit danach
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Ana Novac, 1929 in Dej, Siebenbürgen, als Zimra Harsanyi geboren, ist die Tochter eines ungarischen Vaters und einer deutschen Mutter. Dieser nordwestliche Teil Rumäniens wird 1940 an das faschistische Ungarn abgetreten, im ungarischen Pass des Mädchens wird „Jüdin“ eingetragen, 1944 erfolgt der Transport nach Auschwitz, als Nr. A-17587.

Die Front rückt bereits näher, die Hoffnung flammt in wilden Fantasien auf: Geschützdonner, amerikanische Fallschirme, englische Diplomaten; wer draußen arbeitet, will diese und jene Spur gesehen haben, Ungewöhnliches passiert angeblich. Doch die Fabrik des Mordens arbeitet, im Vorfeld, im Kleinen, auf dem Appellplatz, die ungezählten, nie gesühnten Morde, in den ­Industrieanlagen, die