Der Sozi als Jakobiner

Geisterrufer Nicht nah am Menschen, sondern nah an seinen Ideen: Rolf Hosfelds neue Karl-Marx-Biografie ist eine kritische und gut belegte Interpretation des Marxschen Denkens
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Den Verlag treibt kapitalistische Verwertungslogik in geradezu totalitäre Werbefallen. „Hier erfahren Sie alles über das abwechslungsreiche Leben und das folgenschwere Werk des Trierer Philosophen.“ Alles: Dieses Ultimatum löst Rolf Hosfeld zum Glück nicht ein.

Der Berliner Publizist hat wohl Lehren aus Biografien im landläufigen Sinn gezogen, wie sie etwa der Guardian-Journalist Francis Wheen vorgestellt hat (der Freitag vom 20.11.2001). Dieser baute sich erst einen Popanz von marxistisch-leninistischer Ikone, Satansfigur, „rotem Preußen“ und Gulag-Verantwortlichen auf, um dann „den Schleier des Mythos zu lüften und den Menschen Karl Marx neu zu entdecken“. Wheens allzu menschliches, teilweise recht sentimentale Drama w