MISERY TRAIN

Berliner Abende Vor dem Hinterhoftor fegt ein rauer Wind die welken Blätter über den Asphalt. Die leichtesten wirbeln durch die Luft. Darauf reiten die Gnome, ...
Exklusiv für Abonnent:innen

Vor dem Hinterhoftor fegt ein rauer Wind die welken Blätter über den Asphalt. Die leichtesten wirbeln durch die Luft. Darauf reiten die Gnome, Kobolde und andere feinstoffliche Geister des Herbstes? Möglich. So steht es jedenfalls in den Büchern. Wer sie liest und die Krähen über den metallfingrigen Antennen langsam dreimal kreisen sieht, kann das schon glauben. Dunkle Wolken ziehen auf. Erste Tropfen fallen. Mein Koffer wiegt, als wären´s lauter Wackersteine. Hoch steigen die schwarzen Vögel. Krächzend schießen sie im Sturzflug haarscharf an den Schornsteinen vorbei.

Auf einer Bank kontrolliere ich den Inhalt meines Koffers. Alles Bücher. Blutrote Umschläge, tätowiert mit schwarzen Spinnenweben. Bleiche Monde scheinen da