Gegen die Leinwand

Porträt Die künstlerische Kritik an Dieter Kosslick als Berlinale-Leiter war hart. Doch er stand auch für Zugänglichkeit statt Dünkel
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2019

Wie ungeheuer weit der Februar 2002 in Wahrheit zurückliegt, in dem Dieter Kosslick zum ersten Mal als „Grußonkel in Chief“ am roten Teppich des Berlinale-Palasts die Gäste „seiner“ Berlinale begrüßte, lässt sich am besten über Begleitereignisse erschließen. Man stelle sich vor: Der Euro war noch druckfrisch; in den wenig eingelebten Lokalen rund um den Potsdamer Platz wurde gefühlt 1:1 umgestellt. Die Attentate vom 11. September waren gerade erst passiert. Gerhard Schröder war Kanzler. Die Hartz-Kommission beraumte die erste Sitzung an. Es gab noch kein Facebook.

Schmollende Lollo

Woran man ebenfalls erinnern muss: Die Stimmung am Potsdamer Platz war ausgezeichnet. Moritz de Hadelns Ablösung war zwar unschön