Leben, Lust – und Tod

Minserie „It’s a Sin“ beschreibt, wie AIDS im London der 80er in den Alltag einer lebensfrohen Wahlfamilie eindringt. Die Parallele zu Corona erschließt sich von selbst
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2021

Ziemlich genau 40 Jahre ist es her, dass in einem Bericht des CDC, dem inzwischen durch Corona hinlänglich bekannten amerikanischen „Center for Disease Control“, zum ersten Mal Fälle einer seltenen Lungenentzündung unter homosexuellen Männern in Los Angeles erwähnt wurden. Es war der 5. Juni 1981; die Krankheit, die als Auslöser der Pneumonie galt, hatte noch keinen Namen. Zwischendurch sprach das CDC von ihr als „4H“-Krankheit, weil offenbar nur „Heroinabhängige, Homosexuelle, Hämophile und Haitianer“ davon betroffen schienen. Später erwog man die Benennung „GRID“ – für „Gay-Related Immune Deficiency“, bevor im Juli 1982 der Begriff AIDS für „Acquired Immunodefici