„Monsieur Claude“: Stolz und Vorurteile

Kino Mit „Monsieur Claude und sein großes Fest“ bleibt Philippe de Chauveron, der Regisseur der mittlerweile dreiteiligen Filmreihe, dem Rezept seiner Vorgängerfilme treu. Er erweitert den Kosmos sogar noch um immer mehr Stereotypen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2022

Alles lacht. Bis auf einen. Als Mann, dessen Miene sich stetig versäuert angesichts des Einzugs des Multikulturalismus in seine Familie, so lernt man die Figur des „Monsieur Claude“ am Anfang kennen. Bei der Hochzeit seiner Tochter Isabelle mit dem algerisch-stämmigen Rachid versucht er noch ein aufgesetztes Lächeln, zuckt aber ob des rituellen Freudengeheuls der arabischen Verwandtschaft ganz schön zusammen. Als Tochter Odile den sephardischen Juden David ehelicht, haben sich seine Bedenken noch sichtlich vergrößert. Bei der Heirat von Tochter Ségolène mit dem Chino-Franzosen Chao schließlich muss seinetwegen sogar die Aufnahme des Hochzeitsfotos unterbrochen werden: Monsieur Claude ist endgültig das Lachen vergangen.

Das war im