Nennen Sie mich Elizabeth!

Filmfestspiele Venedig Die Queen als Liebling der Kritik, ein Programm voll böser Zwillinge und China als Schreckensvorbild einer übereilten Modernisierung
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Es klingt eigentlich nicht nach einer guten Idee: Einen Film zu machen über die zähen Verhandlungen zwischen Königin Elizabeth II. und dem frisch gewählten Tony Blair in den Tagen nach Dianas tragischem Unfalltod. Im besten Fall, so dachte man, könnte eine beißende Satire herauskommen, in der das mangelnde Glamour-Talent der britischen Monarchin belächelt und Tony Blair als Pseudolinker entlarvt wird. Im schlimmsten, also dem Normalfall, wäre eine weitere Seifenoper zu überstehen. Aber dann gelang Stephen Frears die große Überraschung: Sein Film The Queen entpuppte sich als das rare filmische Juwel, das das gesamte Festival von Venedig überstrahlte. Und zwar mit heiterer Gelassenheit, denn entgegen allen Erwartungen kommt in The Q