Niemandem weh tun

Berlinale 2006 Politisches Kalkül bestimmt die Preisvergabe, die politische Wirkung der Filme muss sich erst noch erweisen
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Der häufigste Kommentar zur diesjährigen Preisvergabe bestand aus Abwinken: Die Berlinale und ihre Vorliebe fürs Politische! Das ist ein Weg, um auszusprechen, was oft vorkommt, auf allen Filmfestivals der Welt und nicht nur in Berlin: Die Jury hat angeblich nicht den besten Film ausgezeichnet, sondern etwas anderes. Entscheidungen dieser Art haben jedoch einen großen Vorteil: Über die Frage, welcher denn nun der beste Film der diesjährigen Berlinale war, kann weiter gestritten werden.

Aber was bedeutet das eigentlich, die Berliner Vorliebe fürs Politische? Tatsächlich ist der Gewinner des goldenen Bären, der bosnische Film Grbavica dafür ein gutes Beispiel: Es handelt sich um Kino mit besten Absichten. Wer bösartig sein will, wird beme