Netflix in der Krise: Häme ist nicht angebracht

Streaming Netflix verliert erstmals Abonnenten. Aber davon profitiert nicht unbedingt das Kino. Es ist Zeit, die kategorische Konkurrenz zu überwinden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2022

In manchen Meldungen klang tatsächlich so etwas wie Häme durch, als Mitte April der Streaminganbieter Netflix erstmals nach über zehn Jahren steten und manchmal steilen Wachstums einen Schwund von Abonnenten in seinem Vierteljahresbericht angeben musste. Den folgenden Einbruch des Aktienkurses mögen Kulturschaffende, die von den Auswirkungen der Pandemie negativ betroffen waren, wie eine verdiente Abrechnung mit einem „Corona-Gewinnler“ empfunden haben. Insbesondere Filmverleiher und Kinobetreiber, denen die Erfolgsmeldungen der Streamer wie Hohn in den Ohren geklungen haben in einer Zeit, in der Filmstarts ausgesetzt und Kinos ganz geschlossen waren oder nur mit begrenzter Kapazität betrieben werden konnten.

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