Tanz den Schrotthändler

Kino Obdachlose Frauen sind zur Unsichtbarkeit verurteilt. Louis-Julien Petit widmet ihnen mit „Der Glanz der Unsichtbaren“ einen rundum erfreulichen Film
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2019

Eine Erklärung dafür, warum die, um die es in Der Glanz der Unsichtbaren geht, unsichtbar sind, wird in Form einer kurzen Montage mitten im Film gegeben: Parkbänke, bei denen aufmontierte Bügel das Liegen verhindern; Fenstersimse, auf denen Splitter einbetoniert sind; spitze Minizäune überall dort, wo man auf die Idee kommen könnte, sich hinzusetzen. Der Zweck all dieser Zacken und Kanten ist einzig und zuvorderst der, Obdachlose und Bettler davon abzuhalten, sich hinzusetzen und mit ihren Leibern, Gerüchen, ihrer sichtbaren Not, den Konsumenten den Spaß zu verderben. Sie sollen unsichtbar sein. Ein weiterer Grund für die Unsichtbarkeit speziell der Heldinnen des Films von Louis-Julien Petit ist noch simpler: Sie sind Frauen. Im Durchschnit