Vom Tod aus gedacht

Kino Mit „The Irishman“ bringt Martin Scorsese das Genre des Mafiafilms nun zu seinem tristen Ende
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2019

Ich hoffe mal, dass es den meisten Kinobesuchern so geht wie mir: Alles, was ich über die Mafia weiß, habe ich aus Filmen gelernt (und nicht etwa aus eigener Anschauung, worüber ich in diesem Fall ganz froh bin). Die lehrreichsten Filme dafür waren die von Martin Scorsese. Casino, Mean Streets, Goodfellas. Was sich mir eingeprägt hat, war seltener die Geschäftspolitik, um die es darin geht, sondern mehr das Gebaren der Männer, die Details ihres Lebensstils, denen eben auch Scorseses Interesse besonders gilt. Paul Sorvino in Goodfellas, wie er den Knoblauch mit der Rasierklinge schneidet – die Szene ist vielleicht sogar berühmter als die legendäre ungeschnittene Kamerafahrt, die Ray Liotta durch die Hintertür ins Copacabana hinein begl