Von Scham überwältigt

Autofiktion Regisseur und Autor Sobo Swobodnik denkt in „Klassenkampf“ über die Unmöglichkeit des sozialen Aufstiegs nach
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2021

Man denkt immer, dass im Kino die Bilder den Vorrang haben müssten. Dass das eine viel zu enge Sicht auf die Kunstform Film ist, dafür ist Sobo Swobodniks Klassenkampf ein leuchtendes Beispiel. Swobodnik geht es weniger um Bilder als um Texte. Und zwar um solche ganz verschiedener Herkunft und Sorte: wissenschaftliche, essayistische und, am wichtigsten, autobiografische. Im Zentrum steht dabei auf sehr natürliche Weise die Geschichte seiner eigenen Herkunft. Um sie herum organisiert Swobodnik sein philosophisches und soziologisches Material, und wie in den besten Essays gelingt es ihm, die eher theoretischen Texte mit den persönlichen so zu verbinden, dass die einen die anderen bestärken und umgekehrt die subjektive Erzählung Farbe in die objektiven Bestandsau