Wen die Zeit jagt

Film M. Night Shyamalan zeigt mit „Old“, dass er sein inneres Kind gut versteht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2021

Zum Filmende hin fragt ein mittelalter Mann namens Trent seine Schwester, ob es wohl allen Erwachsenen so geht: dass sie sich innerlich immer noch wie Kinder fühlten? Was nach rein rhetorischer Frage klingt, hat in M. Night Shyamalans neuem Film Old eine ganz eigene Relevanz. Denn Trent haben wir zu Beginn als Sechsjährigen kennengelernt, am Schluss ist die Figur über 50 und wird vom inzwischen vierten Schauspieler dargestellt. In der Handlung sind aber nicht Jahre, sondern kaum mehr als 24 Stunden vergangen.

Womit keineswegs das „überraschende Ende“ verraten wäre, für das die Filme von M. Night Shyamalan seit The Sixth Sense (1999) vermeintlich bekannt sind. Vielmehr geht es um die Perspektive, aus der Old das meiste abzugewinnen ist. Das innere Ki