Mit Vulva, aber ohne Stimme

Gleichstellung In der Schweiz hat es besonders lang gedauert, bis Frauen wählen durften. Ein neuer Film erinnert daran
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2017

Das Weib hat in der Gemeinde zu schweigen. So steht es in der Bibel.“ Das ist ein Satz aus dem Film Die göttliche Ordnung von Petra Volpe, der jetzt in Deutschland in die Kinos kommt. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, Nora, die mit ihrer Familie in einem Appenzeller Dorf lebt – kurz nachdem Jimi Hendrix Hey Joe in Woodstock gespielt und Sigrid Rüger in Frankfurt Tomaten auf die Obergenossen des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) geworfen hat. Der Sound von Woodstock ist in Appenzell 1971 zwar angekommen, doch die Frauenbewegung hat sich im dortigen Alltag noch nicht durchgesetzt: „Free Love“ und Emanzipation sind bei den meisten verpönt.

Nora, Hausfrau und Mutter von zwei Söhnen, sagt ihrem Mann Hans, dass sie arbeit