Das doppelte Handicap

Queer Auf die Bedürfnisse der homosexuellen und transsexuellen Flüchtlinge wird zu wenig geachtet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2016

„Meine Umgebung hat meine Seele in Schwarz gehüllt, so fühlt es sich an“, spricht Maggie in den Spiegel, auf den sie in arabischen Lettern „Widerstand“ gekritzelt hat. Die schwarze, perlenbehangene Burka hat sie tief ins Gesicht gezogen. Noch als die Worte im Saal des Gorkitheaters in Berlin verhallen, beginnt das Publikum zu klatschen. Maggie tanzt über die Bühne. Es sind Tonnen von Ballast, die in diesem Moment von ihren Schultern fallen. Die sie auf der Bühne abladen kann, indem sie ihren Leidensweg erzählt. Sieben Jahre des Versteckens, der Demütigung, des Kampfes. Sieben Jahre, seit sie ihre konservativ-religiöse Heimatstadt Tripoli im Norden des Libanons verlassen musste. Maggie hieß damals noch Majd. Und sie sah da