Feindbild weg?

Boulevard Man reibt sich die Augen: „Bild“ und „B.Z.“ fahren einen flüchtlingsfreundlichen Kurs. Wir haben genauer hingeschaut
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2016
Liegt der neue Ton am Gewissen der Redakteure oder an der Printkrise?
Liegt der neue Ton am Gewissen der Redakteure oder an der Printkrise?

Collage: der Freitag

„Wer stoppt den Hass-Mob?“, prangt in fetten weißen Lettern auf dem Titel der Bild-Zeitung. Die Überzeile: „Immer mehr unerträgliche Übergriffe auf Flüchtlinge“. Vier Tage zuvor hatte eine 100-Mann starke Gruppe im sächsischen Clausnitz einem Bus mit Flüchtlingen die Zufahrt zu einem Wohnheim versperrt, mit Pöbeleien und Hassparolen. Als wenige Tage später ein künftiges Flüchtlingsheim in Bautzen abbrennt und Anwohner die Löscharbeiten behindern, titelt die kleine Schwester der Bild, die B.Z.: „Es wird wieder gejubelt, wenn es brennt“. Das ist Axel-Springer-Boulevardjournalismus im Jahr 2016.

Drehen wir die Zeit 24 Jahre zurück: August 1992, Rostock-Lichtenhagen. Über Tage hinweg randal