Helfer unter Beschuss

Kriminalisierung An Europas Außengrenzen werden NGO-Mitarbeiter zur Zielscheibe von Regierungen und Rechtsextremen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2020
Dieser ehrenamtlich arbeitende Musiklehrer unterrichtet in einer Schule für Flüchtlingskinder auf Lesbos. Im März 2020 brannte die Schule nach Angriffen auf NGOs nieder
Dieser ehrenamtlich arbeitende Musiklehrer unterrichtet in einer Schule für Flüchtlingskinder auf Lesbos. Im März 2020 brannte die Schule nach Angriffen auf NGOs nieder

Foto: Milos Bicanski/Getty Images

September 2019. Flo Strass läuft zum ersten Mal mit dem kleinen Fischkutter Mare Liberum aus dem kleinen Hafen von Skala Loutron in Lesbos aus, um die griechische Küstenwache bei ihrem Außengrenzschutz zu überwachen. Kein Job, mit dem sie ihr Leben riskiert – denkt sie damals.

März 2018. Draußen tobt ein Schneesturm, als kurz vor Mitternacht das Telefon von Dragan Umičević klingelt. Eine junge Frau der kroatischen Hilfsorganisation „Are you Syrious?“ fragt, ob er zur Grenze fahren könne. Eine 14-köpfige Familie brauche Hilfe. Als er ins Auto steigt, ahnt er nicht, dass er wenige Wochen später einem Richter vorgeführt werden wird.

September 2016. Sascha Girke steht an Deck des Seenotrettungsschiffes Iuventa im Mitte