Die politische Linke stellt sich mit ihrer Ablehnung von Waffenlieferungen an die Ukraine und mit ihrem Verweis auf die imperialen Ereignisse vor Ausbruch des Krieges dem gegenwärtigen Zeitgeist entgegen, der die kriegerische Ausrüstung der Ukraine sowie die Aufrüstung Deutschlands und Europas als zurzeit notwendig ansieht. Weiten Teilen der Linken gelingt damit etwas, das lange Zeit gefehlt hat: Ihre Ablehnung der Aufrüstung macht den Mehrwert dieser politischen Richtung deutlich, indem sie die Opposition zur breiten parlamentarischen Zustimmung darstellt.
Der Blick der Linken auf den Krieg in der Ukraine bildet das Gegenstück – und das Ziel der Kritik – einer populären Deutung, wie dieser Krieg zu verstehen und was nun zu tun sei. Doch auch wenn die linke Analyse des Krieges im Vergleich zur populären Deutung tiefergehend ist, bleibt sie selbst unvollständig. Der Linken kann es zwar gelingen, auf die materiellen, ökonomischen Interessen hinzuweisen, die hinter jedem Krieg stehen. Im toten Winkel ihrer Analyse übersieht sie damit jedoch die treibende Kraft der Ideologie.
Dschungel
Die populäre Deutung, die in den deutschen Feuilletons verbreitet wird, bedient letztlich die Kriegsrhetorik und fällt weit hinter den Anspruch einer Analyse zurück. Wenn die Kommentatoren in der Zeit ausloten, wieviel Hitler in Putin steckt, oder wenn die NZZ von den „Blumen des Bösen“ im postsowjetischen Russland schreibt und gar einen „Exorzismus“ fordert, dann handelt es sich dabei um eine Psychologisierung und Moralisierung mit den Mitteln eines plumpen Populismus: Der Feind ist das pathologisch Böse. Und mit dem Bösen lässt sich nicht verhandeln – schon gar nicht, wenn seine hervorstechende Eigenschaft die Geisteskrankheit sein soll. Gegen „Es“ hilft nur, bewaffnet zu sein.
Die gefährliche Wirkung einer solchen Erklärung des Krieges, die sich letztlich aus gerechtfertigter Empörung über die Verbrechen speist, besteht darin, dass sie die gesellschaftliche Stimmung nicht nur gegen Putin und seine Clique lenkt, sondern gegen das Russische im Allgemeinen. Dafür müssen dann auch gerne vermeintlich objektive Studien über die russische Unterstützung Putins herhalten. Dass Objektivität und Wahrheit im Dschungel des Krieges nur allzu oft unentdeckt bleiben, fällt dabei allerdings unter den Tisch.
Demgegenüber erinnern linke Analysen dieses Angriffskriegs an eine unumstößliche Tatsache: Kriege werden nicht aus psychologischen Gründen geführt, sondern aus materiellen. Ihr Ausbruch hängt nicht vom Wahnsinn Einzelner ab. Vielmehr beruht Krieg auf dem Defekt der Systeme, deren Drang nach Ausbreitung und Aneignung in die Katastrophe führen muss.
Unterholz
Durch den gerechtfertigten Versuch, einen Schritt zurückzutreten und die Funktionsweise des Imperialismus zu überblicken, werden diese linken Analysen zur Zielscheibe hiesiger Propaganda. Wenn es doch als ausgemacht gilt, dass sich die Handlungen des Bösen nicht erklären lassen, dann muss jeder Blick auf die globale Dynamik von Kapitalismus und Imperialismus wie eine Rechtfertigung dieses Angriffskriegs wirken. Und so wundert es nicht, dass der althergebrachte Vorwurf des „Putinverstehers“ so populär ist wie nie zuvor. Wer sich auf den vermeintlich naiven Standpunkt stellt, Aufrüstung sei keine friedensstiftende Maßnahme, der stellt sich – so der propagandistische Vorwurf – letztlich auf die Seite des Bösen. Denn seine Forderung habe faktisch doch nichts anderes zur Folge als die Unterjochung der ukrainischen Bevölkerung.
Linke Analysen müssen und können diesen Vorwurf aushalten. Denn er ist falsch. Eine Verurteilung des Krieges, die klare Schuldzuweisung an das Regime Putins und die gleichzeitige Forderung, sich keinem Aufrüstungswahn hinzugeben, mag in den Augen Vieler eine naive Position sein – aber sie ist eben keine Entschuldigung der russischen Machtelite.
Der Grundgedanke einer solchen Position ist in einem klassischen Sinne links: Jede produzierte Patrone stellt eine Umverteilung von unten nach oben dar. Die Milliardenpakete, die zur Aufrüstung beschlossen wurden, werden nicht von allen Teilen der Bevölkerung gleichermaßen bezahlt. Die Klasse der arbeitenden und erwerbslosen Menschen werden die zusätzlichen Rüstungsausgaben verhältnismäßig härter treffen. In überraschender Ehrlichkeit spricht Finanzminister Christian Lindner genau dies aus, wenn er im Interview klarstellt, dass die arbeitenden Menschen für die Hochrüstung der Bundeswehr künftig die ein oder andere Überstunde leisten werden müssen. Schon aus diesem ökonomischen Grund ist die Beschaffung von Kriegsgerät abzulehnen.
Das dringend nötige Wagnis, die Funktion des Imperialismus anstatt der psychologischen Verfasstheit Putins, in den Mittelpunkt zu stellen, muss – so die Logik der linken Analyse – die materielle Basis im Blick haben. Imperialismus geschieht nicht als Selbstzweck, sondern dient der Erschließung und Sicherung von Ressourcen und Märkten. Er ist eine logische Folge unserer globalen, auf Expansion abzielenden Wirtschaft, der die kriegerische Auseinandersetzung „für das Kapital als ein Mittel ersten Ranges“ erscheint, wie Rosa Luxemburg es auf den Punkt brachte.
Mit der Betonung der kapitalistischen Produktionsweise und dem damit einhergehenden imperialen Charakter der Staaten hat die linke Analyse im Vergleich zur vulgär-psychologischen Deutung der Feuilletons den Vorteil, dass sie sich überhaupt um ein Verständnis der Lage bemüht, das andere Lösungen bieten kann als die Fortführung des Krieges.
Nichtsdestotrotz ist die klassisch-linke Analyse verkürzt. So richtig es ist, Kapitalismus und Krieg miteinander in Verbindung zu bringen, so falsch ist es, den Krieg auf die wirtschaftlichen Bedingungen zu reduzieren. Der ökonomische Determinismus, der im Marxschen Sinne die Verhältnisse lenkt, verstellt den Blick auf den Kulturkampf im ideologischen Überbau, der zu einem nicht unbedeutenden Teil unabhängig von der materiellen Basis tobt. Oder anders ausgedrückt: Auch wenn der Baum zweifellos aus dem Waldboden erwachsen ist, spielt es für die spätere Baumkrone nur selten eine Rolle, welche Tiere sich im Unterholz tummeln.
Lichtung
Der russische Imperialismus ist – wie der westliche auch – sowohl von materiellen als auch ideologischen Interessen getrieben. Solange dies nicht im Blick ist, bleibt die Sicht auf den Krieg unvollständig. Der linken Analyse muss es deshalb darum gehen, die Rolle der Ideologie aus dem toten Winkel herauszuholen.
Es muss immer wieder verwundern, dass gerade die deutsche Linke die Bedeutung des ideologischen Kulturkampfes vergisst. Denn die Erfolge in ihrer eigenen Geschichte speisen sich aus Kämpfen, die vorwiegend auf der Ebene der Ideologie geführt wurden. Der „Marsch durch die Institutionen“, den die 1968er anstrebten, war schließlich kein revolutionärer Umstoß der materiellen Verhältnisse, sondern ein langer revolutionärer Kampf um die Vorherrschaft neuer Ideen, welche auf die ökonomischen Verhältnisse zurückwirken sollten – oder wie Rudi Dutschke es ausdrückte: Die Revolution ist kein Ereignis, bei dem sich plötzlich alles ändert, sondern „ein Prozess, in dem sich der Mensch ändert.“
Die ideologische Erfolgsgeschichte der Linken hat sich tragischerweise sehr viel stärker die Neue Rechten zu Eigen gemacht als die Linke selbst. Während es für die westliche Rechte an allererster Stelle Alain de Benoist ist, der in Kulturrevolution von Rechts die Funktion der Ideologie am Beispiel der 68er-Revolution für die Neue Rechte analysiert, sind dies in der Geschichte der russischen Rechten „organische Intellektuelle“ wie Iwan Iljin, Alexander Dugin oder Nikita Michalkow. Die vorherrschende Ideologie der russischen Machtelite ist von den Ideen dieser Männer geprägt, und das heißt: sie ist rechts – auch wenn es für manchen Alt-Linken eine schwer zu schluckende Pille sein mag, dass Russland kein sozialistischer Bruderstaat ist.
Die gebotene Äquidistanz der Linken – sowohl zum westlichen als auch zum russischen und chinesischen Imperialismus – ist nicht allein deshalb nötig, weil es sich insgesamt um kapitalistische Systeme handelt, für die Linke nicht Partei ergreifen können, sondern ebenso, weil die herrschende Klasse dieser Akteure eine reaktionäre Ideologie vorantreibt. Die Imperialismuskritik bleibt für eine ehrliche Analyse des Krieges nötig. Was die gesellschaftliche und politische Linke aber ebenso braucht, ist ein tieferes Verständnis und eine Kritik der Ideologie.
Diesem einleitenden Text wird ein zweiter Teil folgen.
Kommentare 29
Russland ist KEIN imperialistischer Staat!
Die USA mit ihren neoliberalen Finanzkapitalismus und ihrer kriegerischen Lebensweise ist der Hauptfeind der Menschheit!
Die Welt hat sich gespalten in den alten imperialistische/kolonialistischen Westen und den aufstrebenden postkolonialen, antiimperialistischen Nationen. Das ist das Wesen dieses Weltkrieges, der als Wirtschaftkrieg begonnen hat.
Dieser Krieg wird mit dem Niedergang des Westens enden, aber den Nationen des Süden, des Osten, den asiatischen Nationen, neuen Auftrieb geben. Diese Kräfte werden die Zukunft der Menschheit bestimmen.
Das wird ein langer, komplexer Krieg mit wechselten Konstellationen und Frontverläufen!
Aber der Westen war gestern!
Das ist das, was ich nicht verstehe, wenn manche Gruppen meinen, nun sei eine Entscheidung gefragt, ob man zur NATO hält oder zu Russland. Ich finde vieles falsch an der Entwicklung im Westen und bleibe bei meiner massiven Kritik an der hiesigen gesellschaftlichen Entwicklung, auch nach dem 24.2.. Doch die letzten Wochen haben meinen Blick auf die gesellschaftliche und politische Entwicklung in Russland geschärft, anders gesagt, jetzt endlich habe ich die Augen aufgekriegt. Und sie müssen, meine Ansicht, genau der gleichen scharfen Kritik unterzogen werden. Nicht alles an der Ukraine gefällt mir. Aber ein Recht auf Verteidigung hat sie.
"Nicht alles an der Ukraine gefällt mir. Aber ein Recht auf Verteidigung hat sie."
Wie kommen Sie eigentlich darauf, dass es "DIE Ukraine" ist, die sich da verteidigt? Es gibt viele Ukrainer, die eben eine andere Ukraine verteidigen... Nein, Russlands Angriff ist der Eingriff in einen bestehenden Krieg und damit Parteinahme für eine gewisse Schicht Oligarchen - genauso, wie es seit 2014 den Krieg in der Ukraine gibt, vom Zaun gebrochen durch eine andere Oligarchensippschaft. Die Menschen dort lassen sich nur mittels des Nationalismus manipulieren - genau wie auch in der BRD oder sonstwo auf der Welt.
Ja, stimmt. Es ist schon vielfältiger. Weder die Ukrainer noch die Russen sollten sich von den völkischen Dumpfbacken verwirren lassen, weil deren Bestialität ist auf beiden Seiten evident. Im Moment sehe ich die Chance, sich dieser Ideologie zu entziehen, immer noch eher auf ukrainischer Seite als im gleichgeschalteten Russland. Und so lange einem Raketen, Panzergeschosse und Gewehrkugeln um die Ohren fliegen, muss man sein Überleben sichern, um danach wichtige Aufgaben anzugehen.
Aus dem letzten Newsletter von IP (Integrale Politik)
Die weltpolitischen Geschehnisse der letzten Wochen haben jedenfalls wieder einmal etwas ganz Wichtiges vor Augen geführt:
Wir müssen über die strukturelle Rolle von Kriegen in der Welt nachdenken, unsere geschichtliche Rolle darin und darüber, wie wir darauf reagieren. Der weltweite Krieg wurzelt tief in uns selbst und kann deshalb nicht allein durch Aufklärung, Friedensappelle und Widerstand überwunden werden. Wir können das globale System des Krieges gegen andere Menschen, Nationen und gegen die Natur nur beenden, wenn wir eine Lebensweise finden, die nicht tagtäglich Krieg neu erzeugt. Wir brauchen ein neues Bewusstsein, Anteilnahme & Mitgefühl, Kooperation, Liebe und Heilung. Die Vision der IP stützt sich z.B. auf dieses neue Bewusstsein.
Dieter Duhm (Mitbegründer von Tamera) findet den folgenden passenden Ansatz, der sich mit der Vision der IP (Integrale Politik) deckt:
«Wenn wir überleben wollen, brauchen wir neue Formen von Gemeinschaft: Gemeinschaft mit Menschen und Völkern, mit Tieren und Pflanzen, mit allen Wesen der Natur und der Schöpfung. Wir brauchen Gemeinschaften der Ko-Evolution, der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Unterstützung aller Beteiligten, weil sie alle dem gleichen Lebensdrang folgen. Alle werden von dem einen Sein, dem einen Bewusstsein, geleitet. Alle zusammen bilden die große Familie des Lebens auf der Erde. Die Wiederentdeckung der Gemeinschaft, die Fähigkeit, gemeinsam zu leben, und die Bereitschaft, mit allen Wesen zu kooperieren - das sind die zentralen Aufgaben unserer Zeit.»
Lass uns auch mitten im Krieg friedlich bleiben: Atme mitten durch dein Herz tief ein und aus. Spüre in dieses Zentrum hinein. Dort, in unserem Herzen, können wir alle das Liebevolle, Gütige und somit auch den Frieden finden.
"Aber ein Recht auf Verteidigung hat sie."
Jedes Land hat das Recht sich zu verteidigen, aber die Frage sei erlaubt: Wer genau verteidigt da was?
Was passiert, wenn man die Ukraine als homogene Einheit mal in genauer untersucht? Ohne auf Putins geschichtliche Ergüsse eingehen zu wollen, so gibt es doch ausreichende Indizien dafür, dass die Ukraine schon seit der Staatsgründung 1917 ein zutiefst gepaltenes Land war. Das zog sich vom ersten Weltkrieg über den zweiten Weltkrieg doch sogar bis zur Abstimmung der Eigenstaatlichkeit 1991 und den Wahlen 2010 weiter durch. Es mag ja eines steile Hypothese sein, aber wann und wo wurde das von wem irgendwie berücksichtigt? Jedwede Information darüber, wie die Bevölkerung des Donbass oder der Krim bspw. reagiert hat und aktuell reagiert und denkt fehlt mir und auf Anti Spiegel, Sputnik oder RT gebe ich mal genau gar nichts.
Mir fehlt irgendwie der kommunizierte Plan, wie es denn nach dem Krieg weitergehen soll; ist das Mantra der Herstellung der ukrainischen Eigenstaatlichkeit und das der Integration in den Westen realistisch oder nimmt man billigend in Kauf, dass im wahrscheinlichen Fall einer Teilung der Ukraine ein neues Korea in Europa entsteht? In einen Krieg reinzukommen ist immer leicht, wir sind ja auf dem Weg. Doch wie kommen wir wieder raus?
Und NEIN, das von mir geschriebene rechtfertigt natürlich keinen Krieg.
Zu dem Artikel: super, gefällt mir sehr gut. Insbesondere den letzten Abschnitt unterschreibe ich vorbehaltlos.
Und ich bitte nachdrücklich darum, das Folgende nicht als Eigenwerbung zu verstehen. Ich habe mir mal die Mühe gemacht über die "Ursünde" des Krieges 1920/21 - so der Historiker Stephan Lehnstaedt - zusammenzutragen. Erst nach der Lektüre dieses Buches wurde mir einiges klarer.
Wen es interessiert:
https://www.freitag.de/autoren/jfsebastian/osteuropa-der-vergessenene-krieg
"Diesem einleitenden Text wird ein zweiter Teil folgen."
Da bin ich doch glatt mal gespannt. Gerne mit klareren Aussagen.
Chapeau, super Artikel. Bin gespannt auf den 2. Teil
Sollte Mann und Frau mal erwähnen:
Wärend im Osten der Germanenrepublik die Denkmäler der Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg den Hitler, den Stalin ... und den Honecker überlebt haben, gepflegt und beblümt werden ... schleifen die Polen, Balten ... Westukraine alles, was mit einem Gedenken an sowjetische Helden in Verbindung steht. Sogar ... Puschkin wird abgebaut ... oder ukrainisch eingefärbt.
Die, die immer noch meinen, wir sollten der blau-gelben Folklore folgen ... werden wohl bald von ihrer Schuld an noch schwereren Waffen erdrückt werden.
Krank!
"... werden wohl bald von ihrer Schuld an noch schwereren Waffen erdrückt werden.
Krank!" UND ...
Stichwort: ... Kommentarfunktion usw. deaktiviert !
Ich möchte nicht, das die Innen und Außenpolitik Deutschlands, von Herrn Selenskyj, Klitschko oder der Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk bestimmt oder gelenkt wird! Ich finde es erschüttern, was Frau Baerbock sich leistet, ich finde es erschüttern, wie alte Generäle der Bundeswehr – ihre “Revanche für Stalingrad sehen“ und schwere Waffen fordern! Kurz ich will nicht das ein Atomkrieg daraus entsteht, das muss im Deutschen Interesse sein! Ich finde es beschämend, das kritisches denken abgestempelt wird als unsolidarisch oder Putin nahe! Wenn Polen meint, sie müssten den“Ivan“ mit eins aufs Dach geben – aber ohne uns! Kriegsrhetorik im TV und Jubelorgien wenns den Russen erwischt. Krieg ist falsch, das sage ich auch in Richtung Putin, falsch ist aber auch, das man den Verhandlungstisch zerhackt … !Stoppt den Krieg -jetzt-endlich! Keine schweren Waffen ... noch ist man dagegen!
... und es gibt keine bösen und guten Nazis - ich habe den Eindruck, das weicht man auf und DAS nehme ich den " Grünen " echt übel!!!!
Zitat: "Nicht alles an der Ukraine gefällt mir. Aber ein Recht auf Verteidigung hat sie."
Das sehe ich zwar auch so. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob es von den Bürgern in der Ukraine tatsächlich klug ist, bis zur sogenannten letzten Patrone bzw. bis zum letzten Mann inkl. Frau/Kind zu kämpfen (Stichwort: "Endsieg"), ganz abgesehen von den Bürgern in der Ukraine, die pro-russisch eingestellt sind.
Eine Alternative wäre natürlich auch, dass alle betreffenden Ukrainer das Land verlassen und in den Wertewesten flüchten.
Hätte in beiden Fällen Putin nicht sein strategisches Ziel erreicht?
Vielleicht zieht sich der Krieg auch 20 Jahre lang hin wie seinerzeit der Krieg der USA in Vietnam.
Ich gebe offen zu, eindeutige und zweifelsfreie Antworten auf diese Fragen habe ich auch nicht. Aber deshalb darf und sollte man die Fragen nicht einfach so unter den Teppich kehren wie das die Mainstream-Medien in diesem unserem Lande tun.
Zitat: "Dieser Krieg wird mit dem Niedergang des Westens enden, aber den Nationen des Süden, des Osten, den asiatischen Nationen, neuen Auftrieb geben."
Wie lautet ein Spruch der neoliberal-konservativen Bürger im Wertewesten: In jeder Krise (=Niedergang) liegt auch eine Chance.
Meine Empfehlung: Schon jetzt vorsorgen mit einer Ferienvilla in Dubai, Kenia, Südafrika und vorsichtshalber auch in der Schweiz. Mit ihrer neutralen Haltung hat die Schweiz bekanntlich auch die beiden letzten Weltkriege ganz gut überstanden.
Die Immobilienpreise in den oben genannten Regionen dürften in den nächsten Jahren explodieren. Bis jetzt können Ausländer dort noch die eine oder andere Immobilie zum Schnäppchenpreis kaufen. In China ist das von Haus aus schwieriger. Da läuft ohne Strohmann nichts und dann kommt noch diese komische "Zeichensprache" hinzu 买房 [買房] .
Eine sehr gute Alternative wäre daher auch eine (jederzeit mobile) schwimmende Ferienvilla. Jeff Bezos aka Mr. Amazon weiß, warum er sich eine "kleine" Jacht mit 130 Meter Länge von einer der ältesten Seefahrer-Nationen der Welt hat bauen lassen. Das dauert schließlich zwei bis drei Jahre bis die Schaluppe zusammengeschweißt und Heizung, Schimmbad, Whirlpool, Sauna, Billardzimmer, Kinosaal, die vier Weinkühlschränke und der andere Krimskrams fachgerecht eingebaut sind.
Blöd für die vielen Malocher im Wertewesten, die sich hierzulande nicht einmal ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung aka "die eigenen vier Wände" leisten können. Ganz angesehen von den Bürgern im Wertewesten, die schon jetzt "für die Freiheit frieren" müssen oder sich bei der Tafel anstellen.
Die Zukunft wird spannend. Viel spannender als jeder Krimi oder Kriegsfilm im Fernsehen.
Ich warte noch auf den zweiten Teil. Daher hier nur eine kleine Anmerkung: Der Kulturkampf der Linken war eher erfolglos, der Marsch durch die Institutionen ist in einer orientierungslosen unter-5%-Partei versandet, einzelne Individuen haben komfortable bürgerliche Karrieren hingelegt. Die Menschen haben sich zumindest oberflächlich betrachtet in der Masse nicht positiv verändert. Von einer friedfertigen, menschenfreundlichen Einstellung sind wir derzeit weiter entfernt als in den hoffnungsvollen nach-68er-Jahren. Tiefenpsychologisch mag das Urteil milder ausfallen.
https://www.youtube.com/watch?v=xPDxP2ASy44
Udo Jürgens - Lieb Vaterland
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Ein kluger Text
https://www.youtube.com/watch?v=778UIGMS4aA
Reinhard Mey - Sei wachsam
Ich kann mit dem Begriff "Wertewesten", von wem auch immer er gebraucht wird null anfangen. Was soll das sein. Es gibt ein paar Werte, für die es sich einzutreten lohnt, das ja. Aber der "Wertewesten"? Ein Kampfbegriff, der mal von dem, mal von jenem verwendet wird und mit dem man es soch so oder so bequem macht?
Auch mit dem Mainstream-Medien komme ich begrifflich nicht zurecht. Ich lese einige dieser so kathegorisierten Blätter und bekomme immer noch ein breites Spektrum mit, ohne mich sonderlich anstrengen zu müssen.
Und mach mir meinen eigenen Kopf.
Gut erkannt. Rechts wird wieder salonfähig und Neokonservatismus ist in der Generation 40 weit verbreitet.
Ein Staat, der in den Krieg zieht wie in einen Gottesdienst gefährdet nicht nur seine Existenz sondern das Leben der Schwachen, Kranken, Alten & Kinder die nicht so einfach flüchten und sich wehren können. Darüberhinaus sind die Herausforderungen bezüglich Klima bzw der Bewältigung des Hungers in der Welt durch das Versagen internationaler Diplomatie extrem verschärft worden. Als Steuerzahler klebt damit auch Blut an meinen Händen. Dafür verachte ich diese Regierung, welche sich mit meinem Steuergeld an diesem Gemetzel beteiligt.
Wie später eine globale Welt auf diese Ereignisse zurückblicken wird, bzw wie sie die Verantwortung für das Desaster bewertet und welche Blockbildungen sich daraus ergeben - bleibt spannend abzuwarten. "Im beften Doipland aller Pfeiten" isch over ...
„Arrogante Europäer und Amerikaner können gar nicht oft genug daran erinnert werden, dass die meisten Menschen in Asien leben; zur Jahrtausendwende sollen es 3,6 von 6,1 Milliarden sein.“ ―Willy Brandt
danke für die Zitate - gerne gelesen und herzliche Grüsse
Zitat des Tages: Pastor Gauck,“ Wenn wir schon nicht kämpfen, lasst uns das Menschenmögliche tun.“ … Oder wenn Frau Baerbock Russland runieren will, möchte usw. … sollte Sie auch den Menschen hier sagen, was da auf uns zu kommt, wenn das größte Flächenland der Erde seine “spazier- Gänger“ … Sorry! in Richtung Deutschland schickt! Weiter, der Hofreiter, der schnallt schon mal selber den Helm an oder heute lese ich … die Ukrainischen Kinder, sind lernwillig oder dürfen studieren ohne Abschluss? Den Tafeln geht das essen aus usw. Solidarität JA – aber kopfloser Aktionismus und “ trotzend Endzeit - Stimmung “ die hier in Deutschland auch in TV und Presse gemacht wird … Russland oder Wir ( west-. Wertegemeinschaft ) - da gruselt es mir über die da Oben mit ihren so “weitsichtigen“ Durchblick … Hirn statt Waffen aber auch in Berlin oder Brüssel! Und der Herr Gauck nochmal, mir den frieren hat er schon gezeigt was der Mann wirklich will … bin gespannt wenn er die ersten Panzer segnet … Das alles ist nicht mehr normal und ich will kein Atomkrieg mir Russland und das ist heute schon verdächtig?! Die Erde kennt keine "Fristverlängerung" bei A-Waffen --- !!! TOD IST TOT und Aus ist aus! Grüße zurück!
* Arrogante Europäer können gar nicht oft genug daran erinnert werden, dass die meisten Menschen in Asien leben *
Dann sollte auch dazu gesagt werden, dass goße Teile Asiens (China / Indien / Pakistan) schon derzeit erhebliche Probleme haben, sich selbst zu ernähren. Ein weiterer Zuwachs der Bevölkerung wird Asien womöglich hungern lassen.
Seltem so viel Muell gelesen, unverstaendlich warum so etwas "empfohlen" wird.
Es ist keinesfalls Dummheit und/oder Unvermögen der Menschen in Afrika oder Asien, dass Hunger in grossen Teilen der Welt noch immer ein grosses Problem darstellt. Der schweizer Friedensforscher Jean Ziegler legt den Finger tief in die Wunde:
"Jedes Kind, was irgendwo in der Welt an Hunger stirbt, wird von unserem Raubtierkapitalismus gemordet. Stichwort "strukturelle Gewalt"! Autsch - diese Wahrheit fällt uns jetzt gerade auf die Füsse.
Servus
*Jedes Kind, was irgendwo in der Welt an Hunger stirbt
Ich habe ja nicht gesagt, dass irgend jemand sterben muss, das war nicht meine Absicht, Nahrungsmittel können ja importiert werden. Ich wollte damit sagen, dass Asien und Europa sich auch in Zukunft noch brauchen werden, z.B bezieht China meines Wissens Weizen aus - Ukraine.
Und bezüglich Kapitalismus: Alle 3 genannten Länder sind Atommächte. Es sind militärisch hochgerüstste Staaten, die bei der Versorgung ihrer Bevölkerung am Limit sind (obwohl China und Indien hier viel tun). Dennoch, Geld ist ja wohl da, es wird nur anders eingesetzt.
Es ist manchmal sehr einfach, den bösen Kapitalismus für alles verantwortlich machen.
"Es ist manchmal sehr einfach, den bösen Kapitalismus für alles verantwortlich machen."
Mit gut und böse kenn ich mich nicht so aus. Aber wenn ein Kapitalismus nicht selber merkt, dass es nur EINE Erde gibt (wir Deutschen verbrauchen gerade das DREIFACHE) dann wird diese Wirtschaftsform eben obsolet.
Krieg hin oder her ...
..jaja Wirtschaftsreform, aber wo anfangen. Es gibt doch nur noch kapitalistische Staaten, der Staatskapitalismus chinesischer Prägung ist doch deutlich marktradikaler als das, was in Europa geboten wird.
Wir plagen uns hier, um 3 Kohlekraftwerke abzuschalten, parallel baut oder plant China 350 neue Kohlekraftwerke. Und auch Nicht-kapitalistische Standorte in Bitterfeld und Leuna hatten auch nur wenig Bewusstsein um die EINE Erde im Lager.
Das hat weniger mit Kapitalismus oder Sozialismus zu tun, als mit Vernunft.