Das Glück im blinden Winkel

Differenz In seinem Werk "Im Norden ein Berg, im Süden ein See, im Westen Wege, im Osten ein Fluss" ist der ungarische Schriftsteller Laszlo Krasznahorkai auf den Spuren eines Meisterwerks der japanischen Literatur
Exklusiv für Abonnent:innen

Der ungarische Autor Laszlo Krasznahorkai hat ein berückendes Japan-Buch geschrieben. Es lässt den Leser eintauchen in eine befremdende Welt, in der die Zeit still gestellt scheint.

"Ein Traum: eine fremde (befremdliche) Sprache kennen und sie dennoch nicht verstehen: in ihr die Differenz wahrnehmen." Nach diesem Motto verarbeitete Roland Barthes in Das Reich der Zeichen die Erfahrungen seiner Reise durch Japan. Die Differenz manifestiert sich in Distanz und wird nur allzu gerne überbrückt durch metaphorische oder symbolische Vereinnahmungen. Doch Japan funktioniert im Sinne Barthes´ ganz anders. Die Ordnung der Zeichen, literarisch etwa im Haiku ausgedrückt, verweist nicht auf Unsagbares, sie ist vielmehr exakt das, was sie beschreibt: ein "Innewerden der Sach