Erstarrte Lava

Literatur Ulrike Almut Sandig erzählt in „Monster wie wir“ vom Umgang mit sexueller Gewalt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2020
Der Mond, ein ambivalenter Sehnsuchtsort
Der Mond, ein ambivalenter Sehnsuchtsort

Foto: NASA/Central Press/Getty Images

Unter allen Sehnsuchtsmotiven der Romantik ist der Mond sicherlich das sehnsüchtigste von allen. Ulrike Almut Sandig, 1979 im sächsischen Großenhain geboren, vielfach ausgezeichnete Lyrikerin, Musikerin, Performerin und Autorin von Erzählungen, geht ein Wagnis ein, indem sie ein doch strapaziertes Motiv wie den Mond zu einem Leitmotiv ihres ersten Romans macht. Es sind aber noch ganz andere Wagnisse, die das Buch eingeht und bezwingt.

Monster wie wir nähert sich sprachlich sehr dunklen „Nachtseiten“ eines Lebens an. Im ersten Teil des Buchs, unter dem Titel „Ruth“, wird geschildert, wie die gegen Ende der 1970er Jahre Geborene als Tochter eines DDR-Pfarrers aufwächst, den sein jugendliches Dissidententum zum Außenseiter und Internat