Viel zu früh

Trauer Anna Sterns neuer Roman „das alles hier. jetzt“ erzählt berührend radikal die Geschichte zweier Freundinnen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2020

Zu den Facetten einer Freundschaft zählt auch die der geteilten Erfahrung von etwas Kreatürlichem und Körperlichem, das vertrauter werdende Neben- und Miteinander von Körpern im Raum. Matthias Claudius bemerkte dazu in seinem Text Von der Freundschaft: „Nach der werden auch zwei Pferde, die eine Zeitlang beisammenstehen, Freunde und können eins des andern nicht entbehren.“

Anna Sterns vierter Roman das alles hier. jetzt, der aktuell auf der Shortlist des Schweizer Buchpreises steht, ist ein Freundschaftsbuch, das ganz besonders auch dieser Facette der Freundschaft Ausdruck verleiht. In diesem Fall der zwischen Ananke und der Erzählerin namens Ichor. Die beiden Mädchen sind Nachbarskinder und wachsen, eine Geschwister- und Kinderclique aus zwei