Wir Waldpiwis

Vermächtnis Brigitte Kronauer hat uns einen letzten fein ziselierten Kosmos hinterlassen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2019
Der heilige Antonius hatte sich das anders vorgestellt. Detail aus Grünewalds Isenheimer Altar in Colmar
Der heilige Antonius hatte sich das anders vorgestellt. Detail aus Grünewalds Isenheimer Altar in Colmar

Foto: Fred de Noyelle/Godong/Imago Images

Jeder Roman, selbst als Fragment, wird anders verstehbar vom Ende her. Das gilt auch für Das Schöne, Schäbige, Schwankende. Wenn sich nach 600 Seiten Lektüre von „Romangeschichten“ die Wogen des Schlusskapitels Grünewald geglättet haben, blickt man auf das komplex gebaute Buch der am 22. Juli mit 78 Jahren verstorbenen Brigitte Kronauer wie auf einen eigenen Kosmos.

Das Schlusskapitel ist eine Reminiszenz an den Renaissancemaler Matthias Grünewald. Erzählt wird, aus der Sicht des greisen Literaturwissenschaftlers Waldenburg, sowohl Grünewalds fragmentarisch überlieferte wie auch Waldenburgs Lebensgeschichte. Verwoben sind sie mit einer detaillierten Interpretation des Isenheimer Altars im Colmarer Musee Unterlinden.

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