Der große Verlierer

Iran Für Teheran ist der Ausgang des Krieges zwischen Armenien und Aserbaidschan ein Desaster – auch weil er die Diskriminierung der turkstämmigen Bevölkerung offenbart
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Die Grenze zwischen Iran und Aserbaidschan an den Brücken von Choda Afarin. Die Veränderungen in der Region nördlich des Aras stellen für Iran ein großes wirtschaftliches Problem dar
Die Grenze zwischen Iran und Aserbaidschan an den Brücken von Choda Afarin. Die Veränderungen in der Region nördlich des Aras stellen für Iran ein großes wirtschaftliches Problem dar

Foto: Stringer/AFP via Getty Images

„Ich hätte mich nicht von dir getrennt. Sie haben uns mit Zwang getrennt.“ Diese Sätze stammen aus dem aserbaidschanischen Gedicht Arası ayırdılar, zu deutsch: „Sie haben den Aras getrennt“.

Die Verse haben zuletzt für eine Verstimmung im Iran und für Angriffe aus Teheran auf die Türkei gesorgt. Der türkische Präsident Erdoğan hatte den Sechszeiler zitiert, als er am 10. Dezember anlässlich der Siegesparade der aserbaidschanischen Armee in Baku war. Im Gedicht geht es um die Teilung des Siedlungsgebietes der turkstämmigen Aserbaidschaner entlang des Flusses Aras. Im Vertrag von Turkmanchai, geschlossen 1828, verlor der Iran auch sein letztes Gebiet nördlich des Aras an das Russische Reich.

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