Aus heiterem Himmel

Singlefrust Ich armes Schwein bin so allein!

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Ich bin ein glücklicher Single. Meine Couch, mein Bett, mein Bad für mich zu haben schätze ich sehr, ebenso wie meine autarke Zeiteinteilung. Gesegnet mit einem großen Freundeskreis und vielen Interessen, kenne ich keine Langweile, einsam fühle ich mich nie.

Nach netten Abenden mit befreundeten Pärchen werfe ich die Schuhe von meinen Füßen und freue mich, meine hübsche Wohnung für mich allein zu haben. Die häufigen Verbalgerangel und Geplänkel über divergierende Anschauungen, nicht erledigten Alltagskram und Pseudovernachlässigungen hinter mir, blicke ich freudig meinem zukünftigen Partner entgegen, der mein Dasein bereichern wird. Bis dieser Märchenprinz erscheint, genieße ich das Leben als Solist.

Aus heiterem Himmel, um drei Uhr Nachmittags, an einem Dienstag, fühle ich mich vollkommen isoliert. Nach einem tollen Lauf im Prater und darauf folgendem Fitnesslunch, am Weg zu meinem PC, hat mich dieses unangenehme, ungewohnte Gefühl überfallen.

All die glücklichen Pärchen dieser Welt tauchen vor meinem geistigen Auge auf. Angelina Jolie und Brad Pitt, Freundin Sabine und ihr ungenießbarer Göttergatte, meine ewig streitenden Nachbarn. Nur ich, ich armes Schwein, bin so allein!

Normalerweise helfen aufmunternde Telefonate mit Tesi, Chris, Mama, Tante oder auch der Sabine. Heute dringt nichts und niemand zu mir durch, ich bin allein auf dieser Welt, WEIL ich KEINEN Mann habe!

Nach vier Stunden Gartenarbeit gesellt sich zum Einsamkeitsfrust ein böses Pochen hinter dem linken Auge, welches sofort die Vermutung nahe legt, dass ich an einem Augentumor zu Grunde gehen werde und das natürlich Mannlos einsam!

Der Kopfschmerz breitet sich so weit aus, dass ein Tumor nicht mehr in Frage kommt, der wäre nämlich schon melonengross. Begleitet von einem bösen Grollen falle ich auf meine Couch. Regen trommelt auf die Dachschrägfenster, Blitze zucken durch einen plötzlich nachtschwarzen Himmel.

Mit dem Entladen des Gewitters verschwindet sowohl mein Kopfweh, wie auch der Einsamkeitsanfall. War wetterbedingt, brauche keinen Mann!

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