Zum "Wandel von Quartieren" beschäftigen sich eine Reihe von theoretischen Ansätzen, aus ökonomischer, politischer sowie aus stadtsoziologischer Perspektive. Insbesondere spielt seit einigen Jahrzehnten der Begriff "Gentrification" eine besondere Rolle. Der breiten Öffentlichkeit dürfte spätestens seit dem §129a-Ermittlungsverfahren gegen den Stadtsoziologen Andrej Holm der Begriff bekannt sein[1]. In politischen Diskursen, wie in der Wahrnehmung des Stadtumbaus in Berlin, beispielsweise am Kollwitzplatz im Prenzlauer Berg, in der Simon-Dach-Straße im Friedrichshain oder im Reuterkiez in Neukölln werden beteiligte Akteure immer wieder mit Gentrification konfrontiert. Vor allem linke Tages- und Wochenzeitungen, wie die "taz"[2] oder "Joungle World"[3], aber auch diverse "Blogs"[4] nehmen davon Gebrauch.
Als am 20. Juni '09 zur Besetzung des alten Flughafengeländes Tempelhof aufgerufen wurde, war Gentrification von den Transparenten und aus den Diskussionen nicht wegzudenken. Ein Kiezwandel im Nordkiez Neuköllns ist anderseits mehr als deutlich. Die Nähe zu Friedrichshain-Kreuzberg wie auch leerstehende Wohnungen ziehen junge Leute an, die eine alternative Infrastruktur im bisher von Migranten, Älteren und Ärmeren dominierten Stadtteil entwickelen. Kneipenkollektive, Literaturcafés, Tanzlokale sowie diverse Subkulturen entstehen und machen den Kiez zunehmend attraktiv. Es gibt auch schon erste Tendenzen für Mietpreissteigerungen.
Doch was genau beschreibt "Gentrification"? Handelt es sich bei dem Wandel von Quartieren wirklich um Verdrängungsprozesse? Welche Indikatoren lassen sich finden?
Ich will der Frage nachgehen, ob sich die neueren Stadtbewegungen überhaupt mit Gentrification beschreiben lassen und ob nicht politische Akteure Gentrification politisieren und oft zum Kampfbegriff stilisieren.
"Gentrification"[5] wurde in den 1960er Jahren von Ruth Glas geprägt, als sie in London das Zurückziehen der oberen Mittelschicht aus den suburbanen Gebieten in die Arbeiterbezirke der Innenstadt beschrieb.
Einen ganzheitlichen Erklärungsansatz gibt es nicht und die wissenschaftlichen Diskurse gehen weit aus einander, gerade auch zwischen deutscher und englischer Literatur. Im deutschsprachigen Raum haben sich folgende zwei Ansätze durchgesetzt: Friedrichs beschreibt Gentrification allgemein als einen vollständigen Austausch einer statusniedrigen durch eine statushöhere Bevölkerungsgruppe in einem Wohngebiet.[6]Blasius/ Dangschat weisen zudem darauf hin, dass es bei diesem qualitativen Bevölkerungsaustausch ebenfalls zu Umwandlungen des Wohnungsbestandes und zu Modernisierungen und Reinvestitionen in die Infrastruktur des Quartiers kommt.[7]
Die Stadtsoziologen machen jedoch deutlich, dass es in ihren Theorieansätzen nur um idealtypische Modelle geht, denen empirische Nachweise fehlen.
Ein weiteres Modell zur Beschreibung von Gentrification ist der doppelter Invasions-Sukzessions-Zyklus. Hier werden mehrere Phasen beschrieben: Zuerst wandern risikofreudige Pioniere in ein Stadtviertel, die dort auf Personen der A-Gruppe stoßen. Zur A-Gruppe gehören Ausländer, Ältere, Ärmere, Arbeitssuchende, Personen mit geringem "ökonomischen" wie auch "kulturellen Kapital"[8]. Die Pioniere haben ebenfalls nur ein geringes Einkommen, jedoch durch eine höhere Bildung ein größeres kulturelles Kapital. Dazu zählen sich junge Leute, Studierende, Kreative, Alternative und Aussteiger. Die Pioniere schaffen im Quartier eine neue Alternativstruktur, eine "Szene", die mehr Pioniere anlockt und die A-Gruppe verdrängt. Öffentlichkeit und Wirtschaft zeigen Interesse, investieren in Modernisierungen, die Mietpreise ansteigen lassen. Die Imageaufwertung lockt Gentrifizierer, Personen mit hohem kulturellen sowie ökonomischen Kapital, an. Es kommt für Pioniere zu Verdrängungen bis sich ein wohlhabendes Quartier aus CarLofts und Maisonetten-Wohnungen mit Designer-Läden und gehobenen Restaurants durchgesetzt hat. Zugegeben, ein sehr idealtypisches Modell. Lassen sich Gentrifizierer und Pioniere so klar abgrenzen? Finden Verdrängungen immer in dieser Reihenfolge statt?
Es bleibt offen, ob Austauschprozesse immer auch Verdrängung bedeuten müssen und ist eine Frage der Perspektivität und politischen Bewertung. Deutlich wird, dass Gentrification als Maß zur erfolgreichen Wiederbelebung von Quartieren gelten kann, aber auch als Beispiel für die wachsende Schwere zwischen Arm und Reich.
Vielleicht wird hier die zunehmende Bedeutung des Milieus in Bezug zur Schicht deutlich.
Während gesellschaftliche Unterschiede bisher durch Segregation der unterschiedlichen Schichten in verschiedene Stadtteile verdeckt wurden, Konflikte nicht in Konfrontationen auftraten, finden sich nun verschiedene Schichten aufgrund eines gemeinsamen Lebensstils im gleichem Quartier wieder.
Besitzen doch die Pioniere wie auch Gentrifizierer vor allem das gleiche kulturelle Kapital, das gemeinsame Interesse an Freizeit, Kunst und Kultur, fehlt den Pionieren hingegen nur das ökonomische Kapital, sodass sie mit weniger Einkommen und Besitz auf dem freien Wohnungsmarkt unterlegen sind.
Dies führt zu sozialen Konflikten. Dabei wird "Gentrification" als Provokation verkürzt und zur Gesellschaftskritik für subjektiv als ungerecht empfundene Veränderungen in Stadtteilen missbraucht. Empirische Nachweise bleiben aus. Auf der Ebene des Bauchgefühls werden sanierte, saubere Fassaden sowie Baustellen auf Straßen schnell zum Indikator für Gentrifizierungsprozesse, wie es beispielsweise ein Foto zur Simon-Dach-Straße auf wikipedia[9] suggerieren will.
Die Veränderungen im Viertel werden als Bedrohung des eigenen Lebensstils empfunden, gegen die angekämpft werden soll. Dabei kommt es zu Solidarisierungen mit sozial Schwachen. Die Pioniere, die ihren Lifestyle ins Kiez gebracht und dem Quartier ihre Szene aufgedrängt haben, spielen sich als Verteidiger des Kiezes auf. Ein Beispiel:
Während des Aktionstages "Squat Tempelhof" zur Besetzung des Flughafengelände Tempelhofs sah ich viele Pioniere mit Plakaten, wie "Stop Gentrification" in der einen Hand, und einem Bier in der anderen Hand. Statt vor dem Zaun zu demonstrieren, wurde zu minimal-elektro auf den Straßen getanzt. Es scheint klar zu werden, dass es hier mehr um einen hedonistischen Lebensstil zu gehen scheint und Gentrification allenfalls die Rolle des politischen Kampfbegriffs zugewiesen wird.
Die Karl-Marx-Straße in Neukölln stellt ein gutes Gegenbeispiel da. Hier wird versucht, eine städtische Aufwertung einzuleiten ohne die einheimische Bevölkerung zu verdrängen. Öffentliche Plätze werden gestaltet, das Kunst- und Kulturprogramm auf Interessen der Pioniere und der A-Gruppe abgestimmt. Aus stadtpolitischer Perspektive kann dies sinnvoll sein, da neue Wanderungen neue Probleme in anderen Stadtteilen hervorrufen würden. Auch das Kunst- und Kulturfest "48-Stunden Neukölln" ist solch eine Initiative, die verschiede Lebensstile zusammen bringt und Verdrängungsprozesse entgegen wirken kann.
[1] www.sueddeutsche.de/politik/47/415814/text/, Zugriff am 02.07.09 [2] blogs.taz.de/streetart/2007/09/25/gentrifizierung-in-neukoelln/, Zugriff am 02.07.09 [3] jungle-world.com/artikel/2008/34/22492.html, Zugriff am 02.07.09 [4] gentrificationblog.wordpress.com/2008/07/07/19/, Zugriff am 02.07.09 [5] Vgl. Glas, R. (1964): Aspects of Change. In: Centre for urban studies (Hrsg.): London; Glas leitete Gentrification von "gentry", dem englischen Landadel im 16. Jahrhundert ab. [6] Vgl. Friedrichs, J.; Kecskes, R. (1996): Gentrification - Theorie und Forschungsergebnisse. Opladen, S. 13-40 [7] Vgl. Blasius, J., Dangschat, J. (1990): Gentrification - Aufwertung innenstadtnaher Wohnviertel. Frankfurt, S. 11-34 [8] Vgl. Bourdieu, P. (1992): Die verborgenen Mechanismen der Macht. Frankfurt, S. 49-80 [9] de.wikipedia.org/wiki/Gentrifizierung, Zugriff am 02.07.09
Kommentare 3
Lieber Benjamin,
ich habe deinen Beitrag mit Interesse gelesen, war aber über deinen Argumentationsweg überrascht. Du schreibst:
„Ich will der Frage nachgehen, ob sich die neueren Stadtbewegungen überhaupt mit Gentrification beschreiben lassen und ob nicht politische Akteure Gentrification politisieren und oft zum Kampfbegriff stilisieren.“
In meinem Soziologiestudium hab ich gleich in den ersten Semestern gelernt, dass es mit den objektiven Wahrheiten in der Wissenschaft nicht so weit her ist und es viel mehr darauf ankommt, die ideologischen Setzungen von Begriffen und Ansätzen auch in der Wissenschaft zu hinterfragen (siehe z.B. Horkheimer 1937/1988).
Die Frage, ob sich irgendwas als „Gentrification beschreiben lässt“, hängt ja sehr stark von der Definition des Begriffs ab. So macht es einen Unterschied, ob du darunter „den vollständigen Bevölkerungsaustausch“ (Friedrichs 2000) die „Schließung von Ertragslücken“ ('rent gaps') (Smith 1979; 1996) oder die „Exklusion ärmerer Haushalte aus bestimmten Wohnvierteln“ (Marcuse 1986) verstehen willst. Wie du selbst geschrieben hast, ist Gentrification auch in den wissenschaftlichen Debatten ein umkämpfter/umstrittener Begriff – Stadtteilprotesten nun vorzuwerfen, sie würden die Gentrification empirisch nicht belegen können, erscheint mir irgendwie unlauter, solange du nicht selbst begründest, welchen Ansatz du für dich aus welchen Gründen verfolgst.
Abgesehen von diesen methodologischen Problemen, zeugt deine Behauptung „Empirische Nachweise bleiben aus. Auf der Ebene des Bauchgefühls werden sanierte, saubere Fassaden sowie Baustellen auf Straßen schnell zum Indikator für Gentrifizierungsprozesse...“ von einer nur oberflächlichen Beschäftigung mit der Berliner Gentrificationkritik. Sowohl in wissenschaftlichen Arbeiten (Krajewski 2006, Holm 2002, 2006) und administrativen Studien (PFE 2008, Topos 2008) also auch in bewegungsnahen Publikationen (Linde 2006) sind die deutlichen Tendenzen von Aufwertung und Verdrängung mit statistischen Materialien zu Bevölkerungsstrukturen, Wanderungsbewegungen und Wohnungsmarktdynamiken ausführlich belegt worden – das von dir behauptete Bauchgefühl scheint mir selbst einem solchen zu entspringen.
So wie ich die akademischen/planerischen/politischen Debatten verstehe, geht es in der Regel darum, die kritischen Perspektive aus der Gentrificationforschung zu bannen (Slater 2006) oder den Prozess der Verdrängung zu leugnen. Vielleicht hat ja Jürgen Friedrichs mit seiner Modell-Definition des „vollständigen Austausches“ versucht, Gentrification als 'Kampfbegriff' gegen die Gentrificationkritik zu 'politisieren', weil es in seiner Definition eben nie einen empirischen Beleg für einen echten/abgeschlossenen/vollständigen Gentrificationprozess geben kann. Neil Smith hat die Versuche der Tabuisierung des Gentrificationbegriffs sehr schön zusammengefasst:
"Gerade weil die Sprache der Gentrification uns die Wahrheit über die mit der ‘Regeneration’ der Stadt verbundenen Klassenverschiebungen benennt, ist es für Immobilienentwickler/innen, Politiker/innen und Finanzakteur/innen zu einem dirty word geworden” (Smith 2002: 445). (Etwas ausführlicher zu den ideologisch aufgeladenen Debatten siehe Holm 2008)
Vermutlich unfreiwillig hast du dich mit deiner Argumentation in ein ebensolches Fahrwasser begeben. Statt ausgerechnet den Stadtteilbewegungen das „Politisieren“ vorzuwerfen (was wäre daran so schlecht, schließlich verstehend sich auch städtische Proteste meist als politische Bewegungen?) wäre es aus meiner Perspektive spannender, sich die hegemonialen Abwehrstrategien der Immobilienverwertungsblöcke gegen diese Protestbewegungen anzuschauen.
Insbesondere den abwiegelnden Diskurse um die sozialen Kosten von Aufwertung zu vertuschen, kommt dabei eine zentraler Stellenwert zu. Bis weit in die akademischen Debatten hinein sprechen ja viele lieber von „Reurbanisierung" oder "Revitalisierung", um nicht das "dirty-g-word" zu benutzen. Klingt ja auch irgendwie schöner...
Verdrängung scheint mir in den aktuellen stadtpolitischen Debatten eines der letzten Tabus zu sein. In den meisten anderen Bereichen ist ja eine regelrechte Schamlosigkeit von neoliberalen Positionen zu beobachten. So gibt es schon lange keine Aufregung mehr, wenn öffentliche Flächen privatisiert, Planungskompetenzen an Investoren übertragen oder Innenstädte in Einkaufszonen verwandelt werden sollen. Stadtpolitiken, für die sich Verantwortliche noch vor 15 Jahren mit erheblichen Verrenkungen hätten rechtfertigen müssen, gehören heute zum Standard. 'Verdrängung' konnte noch nicht in die Hegemonie der neoliberalen Stadtpolitik integriert werden und steht immer noch für die schmutzige Seite der Stadtplanung, an die Verwaltungen, Stadtpolitiker/innen und Investor/innen nur ungern (und leider viel zu selten) erinnert werden.
Ein kritische Wissenschaft sollte sich daher nicht auf Fragestellungen beschränken, „die sich mit der Reproduktion des Lebens
innerhalb der gegenwärtigen Gesellschaft ergeben“
(Horkheimer 1937/1988: 217), sondern öfter mal den Finger in die Wunden der gesellschaftlichen Widersprüche stecken.
Ein soziologischer Beitrag könnte z.B. darin bestehen, die von dir beanstandeten Defiziten bei der empirischen Beschreibung städtischer Veränderungsprozessen zu schließen. Deine Vermutungen über Milieus und Lebensstile stehen leider eher für den Trend der Kulturalisierung soziale/sozialwissenschaftlicher Debatten, die in der Tendenz soziale Differenzen, Brüche und Konflikte und ihre politischen/ökonomischen Grundlagen verschleiern. Schade eigentlich, wo du dich für ein eigentlich ziemlich spannendes Thema entschieden hast.
p.s. Ach ja, was schlecht daran sein soll wenn sich „Pionieren mit sozial Schwachen solidarisieren und als Verteidiger des Kiezes aufspielen“ hab ich nicht so ganz verstanden. Besser als wenn sich ihre tragische Rolle (als Motoren und Opfer der Aufwertung) in affirmativem Nichtstun ausleben würde. Es dürfen ja nicht nur die direkt Betroffenen in gesellschaftlichen Konflikten Stellung beziehen, oder? Deine Argumentation klingt ein bisschen so, als ob künftig auch nur noch Angehörige der Bundeswehr gegen Kriegseinsätze demonstrieren dürften – und dass kannst du unmöglich so gemeint haben...
Literatur:
Friedrichs, Jürgen 2000: Gentrification, in: Häußermann, H. (Hg.): Großstadt. Soziologische Stichworte. Opladen: Leske+Budrich S. 57-66.
Holm, Andrej 2002: Stadterneuerung in Ostberlin: Wer bleibt, wer geht und vor allem warum? Prozessual bedingte Differenzierung von Beteiligungschancen an der Stadterneuerung. In: Christine Hannemann; Sigrun Kabisch und Christine Weiske (Hg.): Neue Länder - Neue Sitten? Transformationsprozesse in Städten und Regionen Ostdeutschlands. Berlin: Schelsky, 184-205
Holm, Andrej 2006: Die Restrukturierung des Raumes. Machtverhältnisse in der Stadterneuerung der 90er Jahre in Ostberlin. Bielefeld: transcript-Verlag
Holm; Andrej 2008: Vom umkämpften Raum zum umkämpften Begriff. Gentrification, neoliberale Stadtpolitik und Widerstand. In: Analyse 526, 27
Horkheimer, Max. 1937/1988. Traditionelle und kritische Theorie. In, Gesammelte
Schriften Bd. 4. Frankfurt a.M.: Fischer Taschenbuch, pp. 162-25.
Koordinationsbüro zur Unterstützung der Stadterneuerung in Berlin 2009: Die Sanierung der Rosenthaler Vorstadt 1994-2009 – Prozess und Ergebnisse. Berlin: Koordinationsbüro
Krajewski, Christian 2006: Urbane Transformationsprozesse in zentrumsnahen Stadtquartieren – Gentrifizierung und innere Differenzierung am Beispiel der Spandauer Vorstadt und der Rosenthaler Vorstadt in Berlin. Münster: Institut für Geographie
Linde, Christian 2006: Der Wohnungsmarkt in Friedrichshain ist für ALG-II-Beziehende leer gefegt. In: MieterEcho, Zeitschrift der Berliner MieterGemeinschaft, 319/2006, 6-7
Marcuse, Peter (1986): Abandonment, Gentrification, and displacement: the linkages in New York City. In: Smith, Neil; Williams, Peter (eds.): Gentrification of the City. London: Unwin Hyman, 153-177
PFE (Büro für Stadtplanung, -Forschung und-Erneuerung) 2008: Sanierungsgebiet Kollwitzplatz 2008, Studie im Auftrag des Bezirksamtes Pankow. Berlin
Slater, Tom (2006): The Eviction of Critical Perspectives from Gentrification Research. In: International Journal of Urban and Regional Research 30.4, 737-57
Smith, Neil (1979): Toward a Theory of Gentrification: A Back to the City Movement by Capital, not by People, in: Journal of American Planning Association 45(4), pp. 538-548
Smith, Neil (1996): The New Urban Frontier. Gentrification and the Revanchist City.
Smith, Neil (2002): New globalism, new urbanism: gentrification as global urban strategy. Antipode 34, 427–50
Topos Stadtplanung 2008: Sozialstruktur und Mietentwicklung in den Milieuschutzgebieten von Kreuzberg (Luisenstadt, Gräfestraße, Bergmannstraße-Nord. Untersuchung im Auftrag des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Amt für Stadtplanung und Vermessung
Lieber Herr Dr. Holm,
Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Anregungen, die sehr horizonterweiternd sind. Für eine Hausarbeit beschäftige ich mich gerade mit dem Thema "Gentrification durch MediaSpree?" und werde darin Ihre Kritik aufnehmen und auf einige ihrer Gedanken und Hinweise eingehen.
Sofern Sie auch Anregungen dazu haben, ich bin Ihnen sehr dankbar.
Ich sehe in diesem Zusammenhang leider auch eine Bestätigung der BA-Kritik. Ich bedauere es sehr, dass im Bachelor-Studium wenig Zeit für die, wenn nicht kritische, zumindest breite Analyse bleibt und der Blick, gerade der soziologische "Blick", Scheuklappen aufgesetzt bekommt, um im "run" nach Leistungspunkten und Noten bestehen zu können.
Immerhin blieb etwas Zeit für einen kurzen Einblick in Ihre "Restrukturierung des Raumes".
Ein Beitrag zur empirischen Beschreibung städtischer Veränderungsprozessen wäre vielleicht ein Thema für eine BA- bzw. MA-Arbeit. Gibt es aktuell Projekte, die daran soziologisch arbeiten, die vielleicht auch Unterstützung benötigen?
Erstens, für Ihren Beitrag, ich danke Ihnen sehr.
Insbesondere über die A- Gruppe, was Sie im Tief geschrieben haben. Arme und sozial benachteiligte Gruppen in dem Gentrifizierungsprozess immer erweisen sich als die sozialen Probleme.
Aus diesem Grund ist es bei mir sehr beeindruckend, dass Sie wesentlichen erscheinenden sozialen Phänomenen mit eigenen Wörtern aus individueller Meinung über die Stadtteile in Berlin beschrieben haben.
Nun als Student der Stadtplanung, im Laufe der Zeit sehe ich viele soziale Phänomene, die in dem Gentrifizierungsprozess aufgetreten worden sind.
Zum Beispiel, Blow-Out, soziale Ungleichheit, Soziale Segregation, Filtering-Prozess usw., die in unserem Gesellschaften passieren könnten. Ich glaube immer noch, dass wir im Großteil für die oben erwähnte Phänomene Anstrengungen machen sollen.
Die Bürger sollen sich selben vor allen politischen äußeren Druck oder irgendwelche Interessen für wichtigen Akteur halten. Eine direkte Einflussnahme auf den politischen Entscheidungsprozess zu gewinnen - müssen in dem Rahmen des Systems versichert werden.
Und diese Denkweise soll unbedingt in jedem politischen Entscheidungsprozess reflektiert werden.
Mit der angemessenen Rolle von Stadtplanern zwischen den Prozessen, könnten die beteiligte Demokratie und nachhaltige Stadtplanung für die echte Gentrifizierung endlich realisiert werden.
Ihr Leser,
Kyushik Cheong
Viele Grüße aus AC