"Kein rein amerikanisches Problem"

Massenüberwachung Laut EUGH ist das "Safe Harbor"-Abkommen mit den USA ungültig. Nun sollten die EU-Staaten die Grundrechte ihrer Bürger schützen, sagt die EU-Abgeordnete Julia Reda
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"Auch die anlasslose Überwachung in Europa verstößt gegen EU-Recht"
"Auch die anlasslose Überwachung in Europa verstößt gegen EU-Recht"

Foto: Topical Press Agency/Getty Images

der Freitag: Frau Reda, wem haben Sie nach dem gestrigen EUGH-Urteil zu „Safe Harbor“ mehr gedankt: Dem Kläger Max Schrems oder Edward Snowden?

Ich glaube, dass die Enthüllungen durch Edward Snowden die Grundlage für das bilden, was der EUGH entschieden hat. Es geht nicht darum, dass amerikanische Unternehmen aufgrund ihrer eigenen Praxis in die Pflicht genommen werden. Der EUGH hat entschieden, dass Datenschutz mit einem Pauschalzugriff von Geheimdiensten oder anderen Behörden auf Datenströme nicht vereinbar ist.

Nun kritisieren Sie die EU-Kommission, sie sei zu spät aktiv geworden. Immerhin hatte das EU-Parlament im März 2014 die Aussetzung von „Safe Harbor“ gefordert, solange die Massenüberwachung der US-Geheimdienste fortgef