Die Krise macht politisch

Mietenproteste In Berlin demonstrieren Tausende gegen rasant steigende Mieten. Die Forderung, endlich für wirkliche Veränderung zu sorgen, ist ein politischer Akt. Die Zeit ist reif
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Wenn es um Rendite in Städten geht, spielen die Bewohner oft kaum eine Rolle. In Berlin hat man sich auf den Weg in den Vordergrund gemacht
Wenn es um Rendite in Städten geht, spielen die Bewohner oft kaum eine Rolle. In Berlin hat man sich auf den Weg in den Vordergrund gemacht

Foto: Adam Berry/Getty Images

Es gibt Geschichten, die in den letzten Jahren zur traurigen Normalität geworden sind. Die Berichte über steigenden Mieten, Verdrängung, Zwangsräumungen oder Sanierungen gehören mit Sicherheit dazu. Ali hat auch so eine Geschichte zu erzählen. Sie spielt sich in der Berliner Gropiusstadt ab, einer Hochhaussiedlung am Rand Berlins im Bezirk Neukölln und lässt sich so zusammenfassen: Einst waren die Hochhäuser Teil des sozialen Wohnungsbaus – bis sie aus der Bindung herausfielen. Seitdem ist auch das Wohnen dort zur Ware geworden. Nun haben viele Bewohner die Ankündigung der energetischen Sanierung erhalten, Teile der Kosten darf der Hausbesitzer auf die Miete umlegen – perspektivisch winkt für ihn ein gutes Geschäft. In