Elend ohne Befristung

Arbeit Geringqualifizierten droht die Armut, Akademikerinnen verschieben das Kinderkriegen: Verträge auf Zeit sind beinahe Normalität – und haben Folgen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2017
Elend ohne Befristung

Illustration: Jan Buchczik für der Freitag

Maren Pollock* hat alles für einen guten Start in ihr Berufsleben getan. Sie hat Psychologie studiert und danach promoviert, das alles in nur zehn Jahren. „Frustrierend“ aber nennt sie jene Zeit vor vier Jahren, als sie im Alter von 30 nach dem ersten festen Arbeitsplatz suchte: „Es gibt nur wenig gute Stellen und die sind oft befristet.“ Sie arbeitete für verschiedene Unternehmen, landete dann bei der Versicherungsfirma, die heute noch ihr Arbeitgeber ist – die Laufzeit ihres Vertrages beträgt zwei Jahre. Nach einer unbefristeten Stelle zu fragen, das habe sie sich nicht getraut, sagt sie nüchtern. Den geplanten Umzug in eine größere Wohnung verschob sie, und ans Kinderkriegen dachte sie lieber erst mal nicht. Etlichen ihrer Freu