„Es war richtig, die Notbremse zu ziehen“

Interview Als Abgeordnete der Linken hat Katalin Gennburg für den Mietendeckel gekämpft. Sie sieht in dem Urteil vor allem ein soziales Debakel – und glaubt an die Mietenbewegung
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Der spontane Protest der Berliner Mietenbewegung nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts lässt Katalin Gennburg hoffen
Der spontane Protest der Berliner Mietenbewegung nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts lässt Katalin Gennburg hoffen

Foto: Tobias Schwarz/AFP via Getty Images

Frau Gennburg, wie bewerten Sie das Urteil des Verfassungsgerichts?

Das ist ein mittelschweres Erdbeben, das sich zunächst einmal auf sozialer Ebene vollzieht – mit sozialen Härten, die insbesondere in der Pandemie abzufedern sind und denen wir als linke Regierung natürlich begegnen müssen und wollen. Aber auch auf demokratietheoretischer Ebene. Man muss es so sagen: Das Verfassungsgericht hat uns den Deckel einfach weggeschossen. In dieser Weise haben wir damit nicht rechnen können. Man hätte gedacht, dass der erste Senat des Verfassungsgerichts zu einzelnen Teilen des Mietendeckels ein Urteil spricht. Dass stattdessen der zweite Senat allein mit Blick auf die förmlichen Zuständigkeit die Nichtigkeit in dieser Härte erklärt, passt nic