Reflexe dürfen nicht das Regiment übernehmen

Interview Medienwissenschaftler Bernd Gäbler hat das Verhältnis zwischen AfD und Medien untersucht. Er rät, sich intensiver mit den politischen Kategorien der Partei zu befassen
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Alice Weidel und Alexander Gauland im Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit – ein Sinnbild für das Verhältnis zwischen AfD und Medien
Alice Weidel und Alexander Gauland im Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit – ein Sinnbild für das Verhältnis zwischen AfD und Medien

Foto: Sascha Schuermann/Getty Images

Knapp zehn Wochen sind es noch bis zu Bundestagswahl. Wenn nun bald der Wahlkampf an Fahrt aufnimmt, werden wohl auch von der AfD wieder zunehmend schrille Töne zu hören sein. Die Frage danach, wie mit den Rechtspopulisten umzugehen ist, hat Journalisten in den vergangenen Jahren vielfach beschäftigt. Der Medienwissenschaftler Bernd Gäbler hat nun in einer Analyse für die Otto Brenner Stiftung das Verhältnis zwischen AfD und Medien genau untersucht und einige "Handreichungen" erarbeitet.

der Freitag: Gerade scheint es um die AfD ruhiger geworden zu sein. Täuscht der Eindruck oder ist das tatsächlich so?

Bernd Gäbler: Der Eindruck täuscht nicht. Die AfD ist für viele als Partei des rechten Randes kenntlich geworden. Zu ihrem Wesen geh