Blicke aus dem Fenster

Türöffner Das türkische Kino macht auf sich aufmerksam. Und bindet die Konflikte um ethnische Vielfalt, die in der Politik polarisieren, raffiniert in seine Erzählungen ein
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Das türkische Kino boomt noch immer. Vor Kurzem erreichte Recep Ivedik! (Beeil dich!), eine Klamotte im Ballermann-Stil, innerhalb von drei Wochen dreieinhalb Millionen Zuschauer. Das ist der momentane Box-Office-Rekord einer Entwicklung, die vor einigen Jahren mit Filmen wie der warmherzigen Gauklerkomödie Hokkabaz und dem melancholischen Babam ve Oglu (Mein Vater und mein Sohn) begann. Parallel punktete die Türkei im Arthouse-Sektor mit Bilge Ceylans Film Ilklimler (Jahreszeiten) und Ömer Kiziltans Takva. Jenseits nationalistischer Actionfilme wie Kurtlar vadisi - Irak (Tal der Wölfe - Irak) und Son osmanli yandim ali (Der letzte Osmane), die von der deutschen Presse regelmäßig und unter Auslassung von Gegenbeispielen als Exempel für türkische