Hinter Blasmusik und Rum-ta-ta

Bodenunbeständigkeit Das Filmland Serbien ist zweigeteilt - nach politischen und ästhetischen Kriterien
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Mit Dusan Milics Gucha kommt in diesen Tagen ein serbischer Film ins deutsche Kino, der bewusst grellbunt und kitschig das anarchische Komödienfach bedient. Milic will mit seiner Story über die verbotene Liebe zwischen einem Roma-Trompeter und einer "weißen" Serbin die "speziellen Eigenarten und Qualitäten des Bollywood-Kinos in den Balkan" übertragen. Dabei ziseliert er mit gekonnter Dramaturgie eine feinherbe Mischung, in der stiernackige Nationalisten, dicke Dirnen und ein Trompeter im Pflaumenbaum für ein überdrehtes Fundament sorgen, über dem sich ein Wirbelwind der Gefühle entfacht, Klischees gegeneinander ausgespielt, zerpflückt und schlussendlich doch wieder zusammenpuzzelt werden. Derweil wirbt das in den vergangenen Jahren zum mus