Hakan darf hier nicht rein

Schwarz-Gelb Anonyme Bewerbungen fördern Frauen und Migranten. Die Koalition in NRW will davon aber nichts wissen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2017
Wenn es um die Vergabe von Jobs geht, überschätzen Personaler ihre Rationalität
Wenn es um die Vergabe von Jobs geht, überschätzen Personaler ihre Rationalität

Illustration: der Freitag; Material: Cecilie Arcus/iStock

Manchmal ist es die Handschrift, die Stefan Bürkle auf die falsche Fährte lockt. Kein Name steht auf dem Blatt, keine Angabe zum Geschlecht. Aber diese geschwungenen Buchstaben, mit denen der Bewerber seinen Werdegang ins Formular eingetragen hat. Eindeutig: Es muss eine Bewerberin sein. Oder? Bürkle leitet ein Elektrotechnik-Unternehmen mit 130 Mitarbeitern in Stuttgart, nicht selten erlebt er eine Überraschung, wenn er den namen- und gesichtslosen Kandidaten schließlich im Gespräch gegenübersitzt. Die Bewerberin mit der schön geschwungenen Handschrift ist in Wahrheit: ein Mann.

„Das sind für mich oft die Aha-Erlebnisse“, sagt Bürkle. Wenn schon Kleinigkeiten falsche Vorstellungen hervorrufen, was würde dann erst passieren,