Nützlicher Zorn

Sachbuch Rupert Reads Klima-Dialoge sind erfrischend radikal und willensstark
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2020

Nicht erst der Brexit machte deutlich, wie gleichgeschaltet die britische Presse ist. Mit Ausnahme weniger Meinungsblätter wie dem Guardian liegen die meisten Zeitungen auch umweltpolitisch schon immer auf der Linie der Medienzare, die sie zu Monopolen zusammengekauft haben. Im Wahlkampf spielte Umweltpolitik keine Rolle. Tony Blairs Beschwörung der Klimakrise klingt heute wie ein schwaches Echo aus längst vergangener Zeit. So schwillt manchem Deutschen die Brust ob der vermeintlichen nationalen Überlegenheit in der Umweltpolitik. Doch das ist nicht dialektisch genug gedacht. Die Abwesenheit des Themas in der britischen Politik hat nämlich zur Radikalisierung der dortigen Umweltbewegung geführt. Während deutsche Grüne in der Illusionsblase grüne