Die "Ambivalenz des deutschen Durchschnittsbürgers" macht den Marktstrategen von Gruner+Jahr, Springer, Burda und Bauer die Zielgruppenerfassung schwer:
"Die Deutschen sind ein Volk der Jein-Sager. Angesichts der Marken- und der Medienflut, der Sonderangebote und Lebenseinstellungen fällt das Entscheiden immer schwerer."
Oliver Radtke, Vorstand bei G+J: "Wir sind gleichzeitig nachhaltig und nachlässig. Wir sind digital und analog. Wir rennen alle immer schneller und sehnen uns gleichzeitig nach Ruhe und Entspannung".
(Das stimmt nur teilweise, weil man auch sagen könnte: Da jibt et aba ooch annere, die nur entspannt sin, mit ville Mille uff de Bank, aber die sind für die Marktstrategen keine relevante Zielgruppe.)
Dennoch, alles klar: Armes Deutschland, alles schizophren, und Heilung ist nicht in Sicht....
Kein Wunder, dass das Volk dem rosa-rot-grün-Block die Mehrheit gibt, sich aber mehrheitlich (voraussichtlich einschließlich der Mitglieder der SPD) gutmütig-bräsig-teilnahmslos-rationalisierend darauf einstellt, dass eine Merkel-Mutti in der als alternativlos propagierten "Größten Koalition aller Zeiten" weiter hegemonial-jovial Kahlschlagfakten à la schwarze Witwe schaffen darf.
Da hilft nur der radikale Schritt nach vorn: Sagt jetzt jein zum Prinzip der unüberzeugenden Stringenz als Grundlage der regierungsamtlichen Opposition in der GröKoZ-Demokratie! Hinterher wird dann jeder sagen können, der andere hätte es doch wissen müssen, dass er sich anders entscheiden hätte sollen. Und dazu: Jeder wird Recht haben. Das ham wir doch immer gerne, gelle? Oder: Sicherheit ist, wenn wir uns morgen über das aufregen können, worüber wir uns heute schon enragieren. Freiheit, wenn wir's tun. Gleichheit, wenn keiner querschießt. Deutschland über alles.
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