Tod, dein Stachel - Abschied von J.

Krebskrank Drei Monate krebskrank, vier Wochen vor dem 20. Geburtstag tot. Ein ausgebliebener Triumph der Universitätsmedizin.

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Hoffen bis zuletzt. J. starb heute morgen um sechs Uhr an den Folgen eines Rhabdomyosarkoms. So bewahrheitete sich heute: "Kranke Menschen sterben, weil sie an den Mythos von der unfehlbaren Wissenschaft (der die naturwissenschaftliche Medizin einschließt) glauben, deren Pastoralassistenten und Hohepriestern vertrauen und sie bezeugen dies mit ihrem Opfertod, nachdem sie sich freiwillig den Versprechungen angeblich medizinischen Fortgeschrittenseins ausgeliefert haben." (https://www.freitag.de/autoren/bertamberg/trostlose-krebs-medizin-2013-eine-karfreitags-meditation)

Anfang Oktober 2012: Eine Beule am linken Bizeps. Es folgte die operative Entfernung. Nach dem Ergebnis der histologischen Untersuchung wurde nochmal operiert, um "wirklich alles kranke Gewebe" zu entfernen. Dann Chemotherapie, Bestrahlung, Aufnahme in eine Verlaufs-Studie an der Uniklinik. Ein paar Wochen ging es ihm gut. Dann Nachuntersuchung: Viele Metastasen, auch in der Wirbelsäule. Es folgten wieder Phasen mit Chemotherapie, Bestrahlung . Wechselnde Befindlichkeiten. Über Weihnachten im Krankenhaus. Die Eltern kontaktieren einen kompementär-medizinisch tätigen Krebsspezialisten. Er meint, nach Chemo und Bestrahlung sei hier eine alternative Behandlung chancenlos. Gestern die Information: keine Chemotherapie hat angeschlagen, Bestrahlung wäre erfolgreich gewesen, aber mehr davon wäre nicht zu verantworten. Die Eltern willigten ein in die palliative Betreuung, Morphin und Sauerstoff. Binnen 24 Stunden war der Lebensfunke erloschen.

Ich habe den Krankheits-verlauf nur aus der Distanz und indirekt erlebt. Mehr medizinische Details wären sicher aufschlußreich, stehen mir jedoch nicht zur Verfügung. Es ist unvorher-sehbar, wie der Krankheits-verlauf bei anderen Behand-lungsmethoden gewesen wäre.Tatsache ist jedoch, dass großer Wert darauf gelegt wurde, eventuelle komplementäre Therapien genehmigen zu lassen. Ein Vorschlag dazu lag vor, wurde nicht bearbeitet, weil der behandelnde Arzt in Urlaub war.

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Geschrieben von

bertamberg

Xundheit! Salut! o! genese! Aufs Ganze gehen, bei Erkennen & Tun, Diagnose & Therapie. Alles ist vollkommen, "wenn das nötige gemacht ist." (Goethe)

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