Hört die Signale

Schröder-SPD Wer die Kehrtwende der Partei erkennen will, sollte nicht nur auf die wochenlang diskutierten "Großprojekte" achten, sondern auch auf das, was stillschweigend beerdigt wird
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Schröder ist durch, zumindest in seiner Partei, und der 1. Juni 2003 darf künftig für die deutsche Sozialdemokratie als historisches Datum gelten. Denn mit der Zustimmung zur Kanzleragenda hat sich die SPD von einer sozialen und demokratischen Antwort auf die Beschäftigungskrise verabschiedet. Wer die Kehrtwende erkennen will, sollte nicht nur auf die wochenlang diskutierten "Großprojekte" achten, wie die verkürzte Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes, die faktische Abschaffung der Arbeitslosenhilfe und die Privatisierung des Krankengeldes, die einer Lohnkürzung gleichkommt, sondern auch auf das, was stillschweigend beerdigt wird.

So ist etwa das "Mainzer Modell" - einst von Florian Gerster, dem Vorstandsvorsitzenden der Bundesanstalt für Arbeit, erfun