Beste Berufschancen für Schlecker-Frauen?

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Jetzt kommen zu der drohenden Arbeitslosigkeit auch noch Hohn und Spott für die 13.000 Schlecker-Frauen hinzu. Anders ist der, durchaus ernst gemeinte, Vorschlag der beiden Bundesministerinnen von der Leyen und Schröder, dass sie ja beste Berufschancen als Erzieherinnen und Altenpflegerinnen haben, nicht zu werten.
Wer aus verschiedenen Fördertöpfen Geld bereit stellen möchte, um langjährige Verkäuferinnen in Crashkursen für die intensive Arbeit mit Kindern und alten, hilfsbedürftigen Menschen fit zu machen, handelt zynisch. Und er verkennt die Realitäten. Erzieherin und Altenpflegerin sind beides immer noch Lehrberufe, sie erfordern ein hohes spezifisches Fachwissen.
Es zeugt von der Wertschätzung der beiden Damen gegenüber den in der Kindererziehung und Altenpflege Tätigen, wenn sie ernsthaft erwägen, ihnen im Schnellverfahren geschulte ehemalige Verkäuferinnen an die Seite zu stellen.
Dieser Vorschlag ist mehr als nur blinder Aktionismus, er ist der verzweifelte Versuch, Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, wo längst Tatenlosigkeit herrscht.
Er illustriert wieder einmal mehr als deutlich, wie wichtig zwei Fachministerinnen ihr Ressort wirklich ist und wie wenig real sie die Lebenswirklichkeit kennen.
Anstatt eine Auffanggesellschaft zu bilden, anstatt für Großunternehmen mit Millionenumsätzen ein Verbot der Rechtsform "eingetragener Kaufmann" endlich gesetzlich zu verankern, werden die Frauen verhöhnt.
Diese Bundesregierung hat damit nicht das erste Mal bewiesen, wessen Interessen sie wirklich vertritt. Die der überwiegenden Mehrzahl ihrer Wähler sind es wieder einmal nicht.

zuerst veröffentlicht unter mann-im-netz.blogspot.com

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Geschrieben von

rolf netzmann

life is illusion, adventure, challenge...but not a dream

rolf netzmann

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