Der WohnTag im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde

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Gestern lud der Berliner Tierpark zum zehnten Mal zum freien Eintritt ein. Nein, nicht für alle Besucher. Eingeladen waren Mieter von 21 Berliner Wohnungsgenossenschaften zum WohnTag, einer schon traditionellen Veranstaltung. Die Genossenschaften sind neben vielen Privatpersonen, nicht nur aus Deutschland, und Firmen aktive Förderer des Tierparks. Viele Bauten und Erweiterungen sind auch dank der finanziellen Zuwendungen der Genossenschaften in den letzten Jahren möglich gewesen. Der Tierpark hatte für die Besucher dieses Tages einen eigenen Eingang geöffnet und viele, viele Besucher nutzten den schönen Tag für einen Besuch in dem weitläufigen Gelände. Und es gab eine Neuerung. Hatten sich in den letzten Jahren die veranstaltenden Genossenschaften an eigenen Ständen präsentiert, so gab es gestern gemeinsame Stände zu unterschiedlichen Themen, wie die Selbstverwaltung, zum Ehrenamt oder der sparsamen Energieverwendung. Natürlich waren auch die GASAG und Telekommunikationsunternehmen wie Tele Columbus vertreten, schließlich ist heute eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren.

Unser Weg führt uns an Kamelen und Dromedaren vorbei. Weil der Tierpark weitflächig angelegt ist, merken wir manchmal gar nicht mehr, wo wir uns befinden. Wir laufen auf einem Weg entlang, die Äste der Bäume links und rechts des Weges bilden über uns ein Dach aus Blättern, es ist angenehm kühl. Nur die Gehege vor uns erinnern daran, dass dies kein Spaziergang durch einen gewöhnlichen Park ist. Einige Affen dösen in ihrem Freigehege auf dicken Baumstämmen vor sich hin, im Krokodilhaus machen es ihnen die Alligatoren auf dem warmen Sand nach. Vor dem Schloß Friedrichsfelde sehen wir einen Pelikan, mitten auf dem Weg liegend, die warmen Sonnenstrahlen genießen. Als wir das Reptilienhaus betreten wollen, watschelt einer seiner Artgenossen vor uns durch den Eingang, sehr zur Belustigung der Besucher. Nach einer kurzen Rast auf einer der vielen Bänke wandern wir weiter, an Moschusochsen und Damwild vorbei zum Dickhäuterhaus. Nashorn Betty liegt im Freigehege im Wasser und bietet ein gutes Fotomotiv. Die afrikanischen Elefanten sind im Inneren des Dickhäuterhauses, ihre asiatischen Artgenossen dürfen das Freigehege bevölkern, darunter auch der junge, in diesem Jahr geborene. Überhaupt gab es 201o bereits viel Nachwuchs im Berliner Tierpark.

Nach drei Stunden bekommen wir langsam Hunger, doch vorher geht es noch in`s Alfred-Brehm Haus. Der König des Tierreiches, der Löwe, liegt langgestreckt in der Sonne und hält Siesta. Zu den sehenswertesten neugeborenen Tieren zählen sicherlich die beiden Anfang Juli geborenen schwarzen Panther, die ungelenk und tolpatschig miteinander spielen und dabei auch vom kleinen Baumstamm fallen und sich wieder aufrappeln. Als ich den Indochina Tiger in seinem Gehege auf und ab laufen sehe, der in freier Wildbahn fast ausgerottet ist, denke ich mir, wieviele Tiere werden wir wohl in 20 Jahren nur noch in Tierparks bestaunen dürfen, weil wir Menschen ihnen ihre Lebensgrundlage genommen haben?

Auf dem Weg zum Imbiss kommen wir an den Erdmännchen vorbei. Eines hält Wache, stocksteif und wie in Habachtstellung hat es sich aufgerichtet und beobachtet aufmerksam seine Umgebung, während die anderen genüßlich an Gräsern knabbern und sich von den Besuchern überhaupt nicht stören lassen.

Lange Schlangen vor dem "Imbiss am Raubtierhaus". Es dauert eine halbe Stunde, ehe wir endlich unsere Pommes mit Boulette und Cola bekommen, aber wir haben ja Zeit. Nach dem Essen kurze Pause, was wollen wir noch sehen? Die Pinguine und die Bären auf jeden Fall. Wir schlendern weiter. Auffallend viele Familien mit kleinen Kindern sind heute hier unterwegs, klar, sie sparen den Eintritt. Unser Weg führt uns wieder an der Bühne an der Cafeteria vorbei, wir hören die Band die "7 Brücken " und den "Blauen Planet" von Karat spielen, ehe wir die Pinguine erreichen. An den Eulen geht es nun zurück in Richtung Ausgang, nicht ohne einen Abstecher zu den Bären. Die Braunbären sind kaum zu sehen, sie haben sich in die hinteren Ecken ihres Freigeheges zurückgezogen. Die Eisbären dagegen sind dankbare Fotomotive, einer nimmt auf einem Felsen ein Sonnenbad, der andere geht ständig auf und ab.

Wir gehen jetzt auch, in Richtung Ausgang, nach mehr als fünf Stunden und einem schönen und erholsamen Aufenthalt im Berliner Tierpark. Der 11. Wohntag kommt in einem Jahr und spätestens dann werden wir diese schöne Anlage wieder besuchen.

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Geschrieben von

rolf netzmann

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rolf netzmann

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