VIVA LAS VEGAS -- mitten in Berlin

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Wer in Berlin die Glitzerwelt des amerikanischen Showbiz erleben möchte, muss nicht weit fahren. Nur wenige Minuten vom S-Bahnhof Sonnenallee entfernt lässt es sich eintauchen in die Welt des Rock`n Roll und gefühlvoller Balladen, des Tanzes und mitreissender Rythmen. Das Estrel Festival Center lädt ein zu Stars in Concert. In stilvollem Ambiente, bei Wein, Sekt, oder, wer es luxeriöser möchte, auch Champagner, bei Nachos und kleineren Knabbereien wurden meine Verlobte und ich gestern in einen wunderbaren Abend entführt.

Es wird langsam dunkel im Saal, die Band beginnt zu spielen, Gemurmel erstirbt, gespannte Aufmerksamkeit. Die Darsteller der Shows wechseln von Abend zu Abend, es sind nie alle Stars zu erleben.

Ein weisses Klavier steht auf der Bühne, wer wird die Show eröffnen? Ein dunkelhäutiger Mann mit langen lockigen Haaren betritt die Bühne, der Schlagzeuger läuft schon jetzt zur Hochform auf -- Little Richard entführt uns in die Anfangszeit des Rock`nRoll. Links und rechts von der Bühne werden auf großen Videoleinwänden Filmaufnahmen eingespielt, die den richtigen Little Richard zeigen, immer wieder abgelöst vom realen Bühnengeschehen. Das Publikum geht mit, der Funke springt sofort über, der Sänger geht durch die Reihen des Publikums, ein toller Auftakt.

Szenenwechsel, getragene Musik erfüllt den Saal. Eine Diva betritt die Bühne, unverkennbar, Diana Ross. Auch hier werden Originalaufnahmen eingespielt, wie bei allen auftretenden Künstlern von den Titeln, die auf der Bühne auch live interpretiert werden. Dass alle Sänger auch wirklich singen, ohne Playback, versteht sich von selber. Das Publikum singt mit, einige beginnen zu tanzen, Diana läuft durch ihre Zuhörer, ein Küßchen hier und ein Küßchen da, the Show must go on.

Zwei Micros auf der Bühne, ein Duett? Zwei Männer, ein schlanker und ein fülliger, zwei Hüte und schwarze Anzüge, eine Aktentasche, das können doch nur --- richtig, the Bluesbrothers beginnen ihren Auftritt mit " I`m a Soulman", fulminant, rockig, kraftvoll. Eine explosive Darbietung, wenn der eine wie ein Irwisch durch die Zuhörerreihen hetzt und dabei seiner Mundharmonika auch noch Töne entlockt. Wann atmet der eigentlich? Der Saal tobt, ehe es weitergeht mit

einer Pause

Die ersten Takte verraten oft den Interpreten, so auch nach der Pause. Langsam betritt er die Bühne, Joe Cocker. Schwer zu singen, wie ich finde, doch der Künstler auf der Bühne bringt den Meister perfekt. Ich schließe zwischendurch die Augen, lasse mich tragen von dieser unvergleichbaren Stimme. Auf den Videoleinwänden geht es 41 Jahre in die Vergangenheit, Woodstock 1969, Cockers Auftritt, es passt einfach alles.

Erst seit 5 Tagen engagiert ist die Darstellerin der Marilyn Monroe. Das Styling stimmte, die Posen waren perfekt einstudiert, nur, dieses Besondere, was die Monroe ausmachte, es kam nicht so rüber. Sie band das Publikum ein wie alle anderen Künstler auch, und doch fiel ihr Auftritt etwas ab von dem sehr hohen Niveau der Show. Schade.

Eine einzelne Gitarre steht auf der Bühne, Trommelwirbel, ehe er das Ende dieses Abends einläutet, the King of Rock`nRoll, Elvis Presley. Gewohnt souverän, wie in seiner inzwischen beendeten Solo Show, ein Meister des Entertainment.

Am Ende kommen alle nochmal auf die Bühne, auch die Tänzerinnen, welche die Auftritte mit begleitet haben. Im Saal hält es keinen mehr auf seinem Stuhl, alle stehen, singen, einige tanzen mit. Entertainment der Extraklasse haben wir geboten bekommen, wer es ebenfalls erleben möchte, Estrel Festival Center im Estrel Hotel in Berlin Neukölln, Sonnenallee 225. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

rolf netzmann

life is illusion, adventure, challenge...but not a dream

rolf netzmann

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