Schulkampf um bessere Rahmenbedingungen und Chancengleichheit war historisch immer Klassenkampf. Aus den historischen Kompromissen ist die 4-jährige Grundschule für ALLE hervorgegangen und gleichzeitig die Zementierung des viergliedrigen Schulsystems, allerdings mit angeheftetem Freiheitspathos und vielerlei ausgeklügelter Sprachdrechseleien als wirksame Nebelbomben. So z.B. ganz aktuell der hessische Ministerpräsident Koch: ” Grundüberzeugung unserer Vision für die Schule von morgen ist der Erhalt von Schulvielfalt und Schulfreiheit.” Das ist eine bahnbrechende Erkenntnis und Förderung pur – jedem das Seine. Die Begabungen sind eben unterschiedlich, von den praktisch Bildbaren bis zu den theoretisch Begabten - so wird der hinkende Mythos zur politischen Monstranz.
In Hamburg tobt seit zwei Jahren ein offener Schulkampf um Privilegien und Auslese. Eine 6-jährige Primarschule und guten Bildungschancen für ALLE ist für die selbsternannte Hamburger Bildungs-Elite der Untergang der Hansestadt."Wir sind laut, wenn man uns die Bildung klaut" - ist Schlachtruf der Strukturkonservativen - unerträglich das gemeinsame Lernen und die vielen Gymnasiasten. Es genügt doch, wenn unsere Kinder das besonders gut ausgestattete Gymnasium besuchen. Bitte keine Konkurrenz für unsere behüteten Kinder.
Hier einige O-Töne:
Demnächst werden zukunftsweisend wahrscheinlich wieder die alten eindeutigen Begriffe eingeführt und die Ausgänge streng bewacht: Sonderschule, Volksschule, Mittelschule, Oberschule, damit es auch keine Verwechslungen geben kann.
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